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Rheinland-Pfalz-Takt in Gefahr

Neuer Haltepunkt Maximiliansau Im Rüsten auf der Strecke Wörth-Lauterbourg, eröffnet im Dezember 2002

Der Jahreswechsel 2002/2003 brachte mit der Reaktivierung der Strecke Wörth - Lauterbourg im Elsaß zunächst positive Neuigkeiten, die jedoch anschließend von Enthüllungen der "Rheinpfalz" überschattet wurden. Die Pfälzer Tageszeitung veröffentlichte ein Geheimpapier des rheinland-pfälzischen Verkehrsministeriums. Dieses enthielt mehrere Planspiele, die von der Ausdünnung des deutschlandweit vorbildlichen Taktfahrplans bis zur Stilllegung zahlreicher Schienenstrecken ab 2004 reichten - und dies nicht etwa wegen mangelnder Nachfrage, sondern, so die "Rheinpfalz", um Haushaltslöcher zu stopfen". Anlass der Rotstift-Aktion war das Ziel des Verkehrsmininsteriums, 25 Millionen Euro einzusparen. Diese Gelder sollten unter anderem für die Finanzierung der Schülerbeförderung eingesetzt werden, für die bisher andere Finanztöpfe bereitstanden.

Es wurde z.B. erwogen, die Strecke Landau - Annweiler - Pirmasens stillzulegen. Sie erschließt den Naturpark Pfälzerwald. Ebenso sollten auch keine Züge mehr grenzüberschreitend nach Wissembourg oder auf der erst vor wenigen Monaten reaktivierten Strecke nach Lauterbourg mehr rollen. Insgesamt waren bis zu neun Strecken gleichzeitig zur Stilllegung vorgesehen. Auch die neu eingerichtete RegionalExpresslinie Karlsruhe - Germersheim - Ludwigshafen - Mainz stand zur Diskussion.

Proteste ließen nicht lange auf sich warten. Insbesondere beschwerten sich Bürgermeister von Kommunen, die mit hohen Geldbeträgen den Bau neuer Haltepunkte bzw. die Modernisierung von Stationen gefördert haben.

Glücklicherweise wurde durch zahlreiche Proteste eine Reduzierung des Taktfahrplans vorerst verhindert. Bis Ende März soll ein Vertrag mit der Bahn geschlossen werden, der bei geringeren Kosten für das Land, die Weiterführung des Fahrplanangebots des Rheinland-Pfalz-Takts im bisherigen Umfang ermöglichen soll.

Die Möglichkeiten, die sich aus dem Wettbewerb der Eisenbahnunternehmen im Regionalverkehr ergeben, werden somit jedoch nicht für einen weiteren Ausbau des Verkehrs auf der Schiene eingesetzt. Auch mit der jetzt getroffenen Regelung steht dem Schienenverkehr in der Südpfalz zukünftig vgl. weniger Geld zur Verfügung, obwohl gleichzeitig die vom Bund zur Verfügung gestellten Regionalisierungsmittel, wie gesetzlich vereinbart, weiter erhöht werden.

Langjährige, zielgerichtete und erfolgreiche Verkehrspolitik wurde mit einem Mal in Frage gestellt. Es bleibt zu fürchten, dass der Rheinland-Pfalz-Takt auf dem heutigen Standard eingefroren oder sogar scheibchenweise demontiert wird, auch wenn nicht der ursprünglich in Erwägung gezogene Kahlschlag kommt. Das Land Rheinland-Pfalz hat mit deutlichen Fahrgaststeigerungen nach Einführung des Rheinland-Pfalz-Takts 1994 bewiesen, dass auch außerhalb von Ballungsräumen die Schiene die Grundlage für den öffentlichen Verkehr in der Region bilden kann. Diesen Gewinn für Mensch und Umwelt sollte das Land nicht leichtfertig verspielen.

Jo

Dies ist ein Artikel der Karlsruher Zeitschrift umwelt&verkehr 1/03

Stand des Artikels: 2003! Der Inhalt des Artikels könnte nicht mehr aktuell sein, der Autor nicht mehr erreichbar o.ä. Schauen Sie auch in unseren Themen-Index.

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