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  BUZO   
Ortsbesichtigung der Grünen Neureut; Foto: J. Meister

Landschaftsschutz im Karlsruher Nordwesten?

Das Engagement der Stadt Karlsruhe zum Schutz der letzten stadtnahen Freiflächen schien mit der lobenswerten Einrichtung des Landschaftsschutzgebiets Gießbachniederung / Im Brühl bei Grötzingen ein Ende gefunden zu haben. Zwischen Neureut, Neureut-Heide und Nordweststadt gibt es einen Grüngürtel, der stark gefährdet war und möglicherweise immer noch bedroht ist: Zum einen sollte dort die Nordtangente gebaut werden und zum anderen gibt es immer mehr Begehrlichkeiten für den Wohnungsbau. Doch wir brauchen diese Freiflächen aus vielerlei Gründen.

Einige Teilflächen sind nährstoff- und kalkarme Sandmagerrasen, die landesweit selten zu finden sind. Das gilt auch für viele Insekten- und Pflanzenarten, die dort leben. Dementsprechend gibt es schon seit vielen Jahren die Forderung der Naturschutzbeauftragten Trusch und Dannenmayer, diese Bereiche als flächenhafte Naturdenkmale auszuweisen. Bisher sind jedoch keinerlei Schritte der Stadt Karlsruhe zur Umsetzung zu erkennen.

Für die umgebenden Freiflächen sollte ein großräumiges Landschaftsschutzgebiet vor weiterer Bebauung schützen. Schließlich sind sie ein wichtiger Erholungsraum. Der Mensch braucht stadtnahe Flächen, die einen weiten Blick ermöglichen, und wo er sich nicht eingeengt fühlt. Die bekannte Drachenwiese ist für viele Bürger unbezahlbarer Teil Karlsruher Lebensqualität und das Symbol für die noch vorhandene Grünzäsur.

S.a. Gemeinderat und Flächennutzungsplan

Die Wiesen und Äcker haben aber auch eine wichtige Funktion als Frischluftschneise. Sie erzeugen in der Nacht kühle Luft und ermöglichen den Luftaustausch mit benachbarten Wohngebieten. Gerade sie profitieren von der Reduzierung der Temperaturen in heißen Sommernächten, die zukünftig noch deutlich öfter auftreten werden.

Mit der stufenweisen Ausweisung von Wohngebieten zwischen der Nordweststadt und Neureut würden all diese Funktionen scheibchenweise verloren gehen. Darum schließt sich die BUZO der Forderung nach Ausweisung dieser Flächen als Landschaftsschutzgebiet mit eingestreuten flächenhaften Naturdenkmalen uneingeschränkt an. Auch wenn die Wohnungssituation in Karlsruhe schwierig ist, so sind wir doch an Grenzen des Wachstums gestoßen, deren Überschreitung einen unverhältnismäßig hohen Verlust an Lebensqualität bedeutet. Und dabei ist es doch gerade die Lebensqualität, die Karlsruhe auszeichnet.

Am 7.2. haben GRÜNE- und KULT-Fraktion im Gemeinderat die Ausweisung eines Flächenhaften Naturdenkmals und eines Landschaftsschutzgebietes beantragt. Oberbürgermeister Mentrup hat daraufhin zugesagt, das Verfahren einzuleiten. Allerdings ist zu befürchten, dass die am gleichen Tag beschlossenen „Prüfflächen“ für den Wohnungsbau bei der Ausweisung eines Landschaftsschutzgebiets im Karlsruher Nordwesten außen vor bleiben.

Johannes Meister

Dies ist ein Artikel der Karlsruher Zeitschrift umwelt&verkehr 1/17

Stand des Artikels: 2017! Der Inhalt des Artikels könnte nicht mehr aktuell sein, der Autor nicht mehr erreichbar o.ä. Schauen Sie auch in unseren Themen-Index.

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