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  VCD   

Karlsruhe im ADAC-Test "Radfahren in Städten"

Komfortables Radeln in der Drais-Stadt Karlsruhe?; Foto: H. Jacobs

Dass der VCD meckert über schlechte Bedingungen für Radverkehr in Karlsruhe, das ist ja normal. Aber jetzt kam aus einer ganz unerwarteten Ecke eine ähnliche Kritik, nämlich vom ADAC. Der hat bundesweit mittlere Großstädte auf Fahrradfreundlichkeit untersucht -- und dabei landete Karlsruhe auf dem 18. Platz von 22 (www.adac.de unter "Reisetests").

Als Testkriterien gingen in die Wertung ein:

Karlsruhe ist also in keinem Punkt gut oder gar sehr gut eingestuft. Insbesondere der Punkt "kommunale Fahrradförderung" zeigt deutlich, dass es in Karlsruhe nicht wegen, sondern trotz der Fahrradpolitik von Verwaltung und Gemeinderatsmehrheit recht viele Radfahrer gibt.

Als Ergebnis wurden für Karlsruhe folgende Stärken und Schwächen festgehalten (in Klammern immer unser VCD-Kommentar zu diesem Punkt):

+ "Viele geeignete Einbahnstraßen für den Radverkehr in Gegenrichtung freigegeben, dadurch wenige Umwege" (wir haben zusammen mit dem ADFC seit vielen Jahren immer wieder auf diese Freigaben gedrängt)
+ "Häufig getrennte Radwege entlang Straßen mit hoher Verkehrsdichte" (das dient aus Sicht der Stadtverwaltung wohl eher dazu, die Straßen für Autos freizuhalten)
+ "Neue Radwege sicher und komfortabel" (hier wird die überwiegende Fahrradfreundlichkeit des Tiefbauamts sichtbar)
+ "Kaum Gefährdung durch parkende Autos entlang der Teststrecken mit getrennten Radwegen" (die Tester hatten wohl Glück, auf vielen Karlsruher Straßen sieht das ganz anders aus, weil sich das Amt für Bürgerservice und Sicherheit nicht darum kümmert)
+ "Einmündungen von Nebenstraßen und Grundstückszufahrten überwiegend sicher"
+ "Viele Abstellplätze am Hauptbahnhof" (aber in welcher Qualität!, und trotzdem zu wenige)
- "Überdurchschnittlich viele und schwere Unfälle mit Radfahrern" (Asche auf unser Haupt -- darum haben auch wir uns in letzter Zeit nicht mehr gekümmert)
- "Möglichkeiten, das subjektive Sicherheitsempfinden zu erhöhen, zum Beispiel mit parallelen Routen durch belebte Gebiete als Alternative zu Routen durch unbebaute Gebiete, werden nicht geprüft" (!)
- "Wenige Abstellplätze in der Innenstadt" (es sind schon einige vorhanden, aber sie reichen einfach nicht)
- "Abstellplätze am Hauptbahnhof wenig funktionell" (man hat die Wahl zwischen ungeschützt im Regen, sicher angeschlossen, oder unter zu kleinem Dach in miserablen Ständern)
- "Keine Fahrradstation mit gesicherten Stellplätzen, Vermietung und Werkstatt" (hier verspricht die Verwaltung dauernd etwas und erklärt anschließend, dass es doch nichts wird)
+ "Wegweisung nur auf Radtouristen ausgerichtet" (zudem sind die wenigen Schildchen am Wegesrand fast alle viel zu klein, unsere Kritik daran wurde lange abgetan)
- "Wenig Werbung seitens der Stadt für die Nutzung des Fahrrads" (kein Wunder bei einem Oberbürgermeister, dem beim Radfahren allenfalls Freiherr von Drais einfällt und einem "Amt für Bürgerservice und Sicherheit", das um jeden einzelnen Autoparkplatz kämpft und viele Verbesserungen für Radfahrer blockiert)
- Internetseiten für Radfahrer zum Testzeitpunkt nicht attraktiv (es gibt nur den Radwegemängelbogen unter www.karlsruhe.de und einige Infos unter www.ka-mobil.de)

Als Reaktion auf die Testergebnisse beeilte sich übrigens die Stadtverwaltung zu erklären, dass sie ja bereits ein Gutachten ausarbeiten lässt, in dem die Verbesserungspotenziale für den Radverkehr aufgeführt werden sollen (übrigens auf Antrag der GRÜNEN). Wir dürfen also gespannt sein....

Johannes Honné

Dies ist ein Artikel der Karlsruher Zeitschrift umwelt&verkehr 2/04

Stand des Artikels: 2004! Der Inhalt des Artikels könnte nicht mehr aktuell sein, der Autor nicht mehr erreichbar o.ä. Schauen Sie auch in unseren Themen-Index.

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