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Fünf Jahre Trans-PAMINA — Erfolge zeichnen sich ab

Schon Jahrzehnte in dieser Sache aktiv: Wintersdorfer Brücke 1996;   F.: U. Haack

Zwischen dem mittelbadischen Raum und dem Nordelsass gibt es zwischen Höhe Karlsruhe und Höhe Straßburg keine einzige ÖV-Verbindung. Obwohl das vereinte Europa, heute die Europäische Union, viele Anstrengungen unternommen hat, die Kontakte und Beziehungen innerhalb der Union zu verbessern und sogar sämtliche Grenzkontrollen abgeschafft wurden, erfuhr der ÖPNV in unserer Region, im Gegensatz zum Straßenverkehr, eine beispiellose Ignoranz.

Deshalb haben sich Vertreter und Vertreterinnen von Verkehrsinitiativen beiderseits des Rheins aus den drei Teilgebieten des Eurodistrikts PAMINA (Nordelsass, Südpfalz und Mittlerer Oberrhein) am 20. August 2013 in Rastatt zusammengesetzt, um diesen ÖV-Mangel zu beseitigen.

Weitere Sitzungen folgten im Wechsel auf deutscher und französischer Seite. Hervorzuheben ist dabei die Gastfreundschaft durch die Gemeinde Rœschwoog.

Dieses Forum, das später Trans-PAMINA genannt wurde, analysierte zunächst die Schwachstellen, um dann sofort einen Plan aufzustellen, wie die Situation in absehbarer Zeit verbessert werden könnte.

Träger des Forums Trans-PAMINA sind auf französicher Seite die Verkehrsinitiativen ASTUS und FNAUT und auf deutscher Seite BUZO, VCD, Baden in Europa, PRO BAHN und SÜDPFALZ mobil.

Fünf Bausteine wurden entwickelt:

Um diese Ziele an die Öffentlichkeit zu bekommen, entschied sich das Forum für die Erstellung eines zweisprachigen Weißbuches mit dem Titel „Neue Wege über Rhein und Lauter — De nouvelles passerelles entre Rhin et Lauter“, in welchem die Ziele deutlich präzisiert wurden. Parallel dazu wurde ein Internetauftritt eingerichtet und ein Flyer entworfen und verteilt.

Nach Fertigstellung des Weißbuches wurde dieses in Pressekonferenzen der Öffentlichkeit präsentiert und anschließend von Trans-PAMINA-Mitgliedern allen möglichen Institutionen, in der Regel ebenfalls pressebegleitend, vorgestellt.

Die Resonanz war überwiegend positiv, allerdings gab es auch skeptische Stimmen und vor allem die Politik, mit Ausnahme der Partei Bündnis 90/Die Grünen, zeigte wenig Unterstützung. Der Erhalt des Weißbuches wurde von Parteienvertretern bestätigt und „mit Interesse zur Kenntnis genommen“. Ärgerlich waren Ablehnungen von CDU-Abgeordneten aus Land- und Bundestag, denen der Ausbau von Straßenprojekten wichtiger war. Weitere Rückschläge waren die Ablehnung der Stadt Baden-Baden, um einer Verlängerung der Buslinie 218 zuzustimmen, und die Zurückhaltung des Landkreises Rastatt bei der Bereitstellung von Haushaltsmitteln.

Aber allmählich waren dann Erfolge zu verzeichnen:

Als ersten Erfolg konnten wir uns über die Aufnahme einer Regiobuslinie Rastatt — Haguenau in das Regiobusprogramm des Landes Baden-Württemberg erfreuen. Diese Linie soll täglich im Stundentakt eventuell als Vorläufer einer Bahnreaktivierung betrieben werden. Natürlich ist die größte Schwierigkeit der Umsetzung die Finanzierung durch unterschiedliche Gebietskörperschaften in Deutschland und Frankreich. Jetzt ist nicht mehr die Region Alsace zuständig, sondern die Region Grand-Est, was leider zu Verzögerungen führt.

Seit einem Jahr verkehren auf der Linie Wörth — Strasbourg im Sommer durchgehende Züge mit französischen Mehrsystemzügen. Ein Hindernis für unbeschränkten Fahrzeugeinsatz musste durch Umbau von Fahrzeugen beseitigt werden, denn die DB und SNCF haben noch unterschiedliche Sicherungssysteme. Leider ist deshalb der Betrieb nur sehr eingeschränkt am Wochenende möglich. Aber ein Anfang ist getan und die Fahrpläne wurden ebenfalls besser aufeinander abgestimmt.

Der KVV hat sich endlich bemüht ein Elsassticket, ebenfalls nur an Wochenenden, herauszugeben, das ermöglicht wenigstens zwischen der Südpfalz und dem Elsass, unbegrenzt für KVV-Kunden mit Zeitkarten und für Elsässer, den ÖV in beiden Ländern zu nutzen. Einen gemeinsamen Tarif zwischen dem Elsass und dem VRN gibt es schon länger.

Jetzt werden auch die Forderungen einer Bahnreaktivierung Rastatt — Haguenau immer lauter. So hat der Vorstand des Eurodistricts Pamina auf seiner jüngsten Sitzung im Juni diesen Jahres dem Vorschlag zugestimmt, eine umfassende Machbarkeitsstudie zur Reaktivierung und Elektrifizierung der Bahnstrecke Rastatt — Haguenau erstellen zu lassen.

Kommentar von Gerhard Stolz:

Der Einsatz von Trans-PAMINA hat sich bis jetzt gelohnt, passiv abwarten dürfen wir nicht, der Druck auf die Körperschaften und die Politik muss aufrecht erhalten werden.

Gerhard Stolz

Dies ist ein Artikel der Karlsruher Zeitschrift umwelt&verkehr 2/18

Stand des Artikels: 2018! Der Inhalt des Artikels könnte nicht mehr aktuell sein, der Autor nicht mehr erreichbar o.ä. Schauen Sie auch in unseren Themen-Index.

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