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Ausbau der Schieneninfrastruktur im Raum Karlsruhe — Strasbourg

Am 10. September fand ein Runder Tisch über den Schienenwegeausbau im Raum Karlsruhe — Strasbourg statt, um entsprechende Projekte voranzubringen. Es ist zu begrüßen, dass auch aus der Region heraus Anstöße gegeben werden, um die örtlichen Schwachstellen im europäischen Eisenbahnnetz auszumerzen. Es fällt jedoch eine starke Fokussierung auf die Appenweierer Kurve auf, mit deren Ausbau kein allzu großer Effekt ermöglicht wird. Ihre Eingleisigkeit, der relative enge Radius und die niveaugleichen Anschlüsse an die Rheintalbahn sowie die Kurve nach Offenburg wirken sich leistungshemmend aus, aber auch bei bestem Ausbau des Knotens Appenweier und der Strecke nach Kehl auf 200 km/h lässt sich die Fahrzeit von Karlsruhe nach Strasbourg damit um allenfalls ca. 2 min verkürzen. Das darf man nicht gering achten, aber der Hebel ist hier an der falschen Stelle angesetzt.

Alternativ stand und steht auch immer wieder die Wintersdorfer Brücke in der Diskussion. Mit zugehörigen Maßnahmen, die von Rastatt über Haguenau hinaus bis nach Steinbourg reichen, kann man die Fahrzeit zwischen Karlsruhe und Paris um mehr als 10 Minuten verkürzen. Hierfür sind ca. 62 km teilweise zu reaktivierende Ausbau- sowie komplette Neubaustreckenabschnitte erforderlich, wogegen sich die Maßnahmen im Raum Appenweier — Kehl auf etwa 15 km beschränken.

Eine wirksame und tragfähige Lösung ist jedoch in der deutsch-französischen Vereinbarung von La Rochelle vom 22. Mai 1992 vorgezeichnet. Artikel 5, Absatz 4 besagt: „Die Vertragsparteien treffen im übrigen im Rahmen ihrer Befugnisse Vorsorge für die spätere Realisierbarkeit einer Hochgeschwindigkeits-Neubaustrecke nördlich von Straßburg.“ Für den Weg über Strasbourg selbst wird keine konkrete Angabe gemacht, nur: „Auf deutscher Seite wird die Verbindung Kehl zur Schnellbahnstrecke Karlsruhe — Basel bei Appenweier hergestellt ...“(Artikel 5, Absatz 1(2)), was erfüllt ist.

Das Ende der LGV Est (Ligne à grande vitesse Paris — Strasbourg) bei Eckwersheim ist demgegenüber exakt so gestaltet, dass die Strecke in Richtung Ottersweier in gerader Richtung fortgesetzt werden kann, wogegen in Richtung Strasbourg zwei Verbindungskurven mit einer zulässigen Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h hiervon abzweigen. Die Verlängerung nach Ottersweier hätte eine Länge von knapp 32 km, weniger als die via Wintersdorf zusätzlich noch erforderlichen Neubaustreckenabschnitte, und verkürzt die Fahrzeit von Karlsruhe nach Paris mehr als jede andere Variante.

Ein Verbindungsbogen bei Kilstett zur Strecke Strasbourg — Wörth sicherte auch die kürzeste Fahrzeit zwischen Karlsruhe und Strasbourg; der notwendige Ausbau der Strecke Strasbourg — Wörth (leistungsfähige Umleitungsstrecke) wie auch die nah- bzw. regionalverkehrsorientierte Reaktivierung Rastatt — Haguenau blieben unabhängig davon realisierbare Projekte, letzteres auch für eine regionalverkehrsbasierte umsteigefreie Verbindung Karlsruhe — nördliches Elsass — Strasbourg.

Willy Pastorini

Dies ist ein Artikel der Karlsruher Zeitschrift umwelt&verkehr 3/18

Stand des Artikels: 2018! Der Inhalt des Artikels könnte nicht mehr aktuell sein, der Autor nicht mehr erreichbar o.ä. Schauen Sie auch in unseren Themen-Index.

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