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Radeln zur Messe? |
An die Autofahrer wurde gedacht: Sie bekamen einen großen Parkplatz und für die Anreise wird die Unterführung Forchheim-Silberstreifen extra länger gebaut. Auch mit Bussen und Bahnen kommt man halbwegs gut hin.
Aber wie kommt man mit dem Rad hin? Nachdem sich bei meinem ersten kleinen unsystematischen Abstecher zum Hallenangucken diese Frage immer mehr aufdrängte und irgendwie unbeantwortet zurückblieb, wurde diese Frage systematisch angegangen:
Zunächst wurde das Gelände der Neuen Messe mit dem Rad umrundet und dabei der der Zustand vom Do., den 9.10.2003 bezüglich der Erreichbarkeit der neuen Messe mit dem Rad in 51 Bildern photographisch dokumentiert. Ergebnis: Keine empfehlenswerte Möglichkeit, das Messegelände per Rad zu erreichen.
Am 13. war ich vorsichtshalber nochmal draußen, ob ich auch wirklich nichts übersehen habe, ob z.B. vielleicht nicht irgendwas auf evtl. spätere Standorte von Radabstellanlagen hindeutet. Nichts. Beim sonnigen Wetter dieses Tages waren übrigens auch vereinzelte Radler unterwegs. Ein Paar fuhr über die Kreuzung Leichtsandstraße auf das Gelände drauf und nach einigen Runden dann durch die Unterführung zurück, durch die dann auch andere fuhren. Das wird wohl, zur Freude der Fußgänger, die sich dann irgnedwann über die Rüpelradler beschweren werden, die meistgenutzte Möglichkeit werden.
Darauf wandte sich der VCD am Dienstag, den 14.10.03, an Presse und Verantwortliche:
Schilder verkünden es schon viele Kilometer vor der Messe: den Weg dorthin -- für Autofahrer jedenfalls: Unmengen an Parkplätzen warten auf diese. Für Straßenbahnnutzer wurde die Haltestelle Leichtsandstraße um den Zusatz "Messe" ergänzt, Schilder weisen den weiteren Weg. Zusätzliche Messe-Busse pendeln vom Hauptbahnhof ohne Halt zur Messe. Eines Tages wird zudem die Stadtbahn vom Silberstreifen her auf das Gelände fahren. Um die Erreichbarkeit der Neuen Messe von Karlsruhe scheint es gut bestellt.
Doch halt, war da nicht noch was? Richtig: ein heißer Sommer, ideales Radelwetter. Viele werden ihren verstaubten Drahtesel wieder entdeckt haben. Große Teile Karlsruhes und Ettlingens liegen in einem 10-km-Umkreis um die Messe, Rheinstettener und Mühlburger haben maximal 5 km zu radeln. In 10 bis 40 Minuten wäre die Messe für viele radelnd erreicht.
Aber wie kommt man auf das Messegelände mit dem Rad? Nachdem eine erste Stippvisite auf dem Gelände keine Antwort ergab, wurde am 9.10.2003 das Gelände systematisch mit dem Rad umrundet. Das Ergebnis wurde in 51 Bildern detailliert festgehalten und auf der neuen Webseite umwelt-und-verkehr-karlsruhe.de (oder auch kurz: umverka.de) der Zeitschrift "umwelt&verkehr karlsruhe", gemeinsam heraus gegeben von den drei Verbänden BUZO, Pro Bahn und VCD, öffentlich präsentiert (http://www.umverka.de/aktionen/messe/rundfahrt.html).
Und wie sieht das Ergebnis aus?
Es gibt zwei Zufahrten für Autofahrer, die vom Radweg der B 36 aus aber nicht zu erreichen sind. Einen halben Kilometer vor den Zufahrten müsste man auf die Hauptfahrbahn der stark befahrenen Straße wechseln, um so die Messe zu erreichen. Dies dürfte allenfalls für Profi-Radler in Frage kommen, für den normalen Radler ist dies absolut nicht empfehlenswert.
Eine weitere Zufahrt wäre für Radler erreichbar und eigentlich auch an einer geeigneten Stelle. Sie ist aber exklusiv für Busse und Taxis reserviert und ist zudem eine Einbahnstraße, so dass es keinen Weg zurück zum Radweg gibt.
Zwei holprige Feldwege, die allenfalls zum Testen von Mountain-Bikes zu empfehlen sind, führen auf ziemlich verschlungenen Pfaden und ohne sehr gute Ortskenntnisse praktisch unauffindbar und über größere Umwege in Richtung des Messegeländes, einer endet kurz davor im Loch. Die können doch wohl hoffentlich auch nicht die offiziellen Zufahrten für Radler sein?
Und dann wäre da noch die Fußgängerunterführung zwischen Straßenbahnhaltestelle und Messegelände. Ein scharfer Knick auf einer Seite und der nur über eine Treppe erreichbare Radweg der B 36 sind starke Indizien, dass auch dieser Weg eigentlich nicht für Radfahrer gedacht war, auch wenn eine entsprechende Beschilderung noch fehlt. Zudem endet der Weg mitten auf dem Bahnsteig der Haltestelle. Ein Durchkommen dürfte dort außerdem bei stark besuchten Messen praktisch nicht möglich sein. Würde es doch versucht, würden sich die Fußgänger zu Recht über die "Rüpelradler" beschweren.
Und das war's auch schon an Zufahrten. Entweder sehr gefährlich für Radler oder Fußgänger oder umwegig, unauffindbar und in unakzeptablen Zustand. Natürlich auch weit und breit keine Abstellmöglichkeiten für Räder auf dem Messegelände selbst oder irgendwo anders.
Mit anderen Worten: die Radfahrer wurden bei der Planung der neuen Messe offensichtlich vergessen oder sogar wissentlich ignoriert! Sehr viele Millionen wurden in die Messe investiert. Der Ausbau einer der Zufahrten auch für Radler hätte wahrscheinlich vergleichsweise fast nichts mehr gekostet. Eine solche Fehlplanung darf in der Geburtsstadt des Freiherrn von Drais einfach nicht passieren!
Wir fragen daher hiermit die Verantwortlichen, wer hier warum die Radfahrer vergessen hat und wie man das Problem der Erreichbarkeit des Messegeländes für Radfahrer bis zur ersten großen Publikumsmesse, der offerta samt offizieller Eröffnung der Messe am 31.10.2003, lösen will. Im Gegensatz zu den bisherigen Veranstaltungen dort, die eher Gäste aus der Ferne per Auto oder bahn anlockten, wendet sich die offerta speziell auch an die lokale Bevölkerung, so dass durchaus mit Besuchern zu rechnen ist, die, wie bisher schon, mit dem Rad kommen wollen. Die derzeitige Situation könnte dazu führen, dass diese Radler auf der Suche nach dem nicht vorhandenen Weg zum Messegelände in gefährliche Situationen geraten oder dass Fußgänger gefährdet werden!
Am Mittwoch, den 8.10.2003 berichtete die BNN, dass sich Senioren auf Gehwegen von rücksichtslosen Radlern belästigt fühlen. Am Beispiel der Neuen Messe sieht man einen Grund dafür: Radfahrer werden von der verantwortlichen Stadtpolitik einfach nicht als vollwertige Verkehrsteilnehmer behandelt. Der nächste BNN-Artikel über "verrückte Radler" mitten auf der B 36 oder "rüpelhafte Radler", die sich durch die Fußgänger auf dem Weg zur Messe schlängeln, oder vielleicht sogar über Unfallopfer, ist hier vorprogrammiert.
Heiko Jacobs , Verkehrsclub Deutschland, Kreisverband Karlsruhe.
Verteiler der PM am 14.10.: Presse, Fraktionen, Stadt Karlsruhe und Rheinstetten, Landratsamt, Messe.
An dieser Stelle werden wir auch über weitere Entwicklungen in dieser Sache berichten:
Oh ... Lange nicht mehr aktualisiert diese Seite ... *flöt* ;-)
Im Zuge einer Kartierung für mein Hobby OpenStreetMap war ich im Frühjahr 2010 wieder in der Gegend um die Neue Messe, auf die 2010 wieder die Radmesse fahrrad.markt.zukunft verlegt wurde, die die Jahre zuvor bürgernäher in den alten Hallen in der Innenstadt stattfand. Von daher war eine Bestandsaufnahme relevant.