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„Dammerstocker“ Kurve

Für Aufruhr sorgte das Bekanntwerden von Überlegungen der DB zur „Dammerstocker Kurve“, die eigentlich zwischen Oberreut und Bulach liegt und die die Pfalzbahn mit der Strecke nach Rastatt verbinden könnte, damit aus der Pfalz kommende Güterzüge ohne Wenden weiterfahren könnten. Die Kurve ist Teil zweier Entlastungsideen für überlastete Strecken zwischen Nord und Süd: von Bingen über das Alsenztal bzw. von Mannheim über Germersheim. Zunächst hielten einige Politiker diese Kurve für was Neues, aber die Kurve wurde schon im Zweiten Weltkrieg aus strategischen Gründen gebaut und leistete danach den Franzosen gute Dienste. Erst in den 60ern wich sie dem Straßenbau, ein Rest diente noch lange als Anschlussgleis. So wie damals ist sie nicht mehr zu bauen, denn die ehedem ebenerdige Trasse wird von der Straßenbahn nach Oberreut durchschnitten. Würde man sie neu bauen, müsste man bis in Höhe Friedhof Oberreut auf dem Damm bleiben und die Wilhelm-Leuschner-Straße überbrücken. Der Platz dafür wird seit langem im gültigen Flächennutzungsplan freigehalten. Hochinteressant fanden wir die Reaktionen „der Politik“ in der Pfalz: Man befürchtet für die Anwohner der nie stillgelegten zweigleisigen Pfälzer Hauptstrecke den Lärm nächtlicher Güterzüge. Insofern nichts Neues, dass Anlieger einer alten Bahnstrecke vom Bahnlärm „überrascht“ werden. Nur sind es genau dieselben Politiker in der Pfalz, die keinerlei Bedenken haben, den Bau einer zweiten Autorheinbrücke zu fordern! Am liebsten gleich zusammen mit der Nordtangente, die dann als völlig neue Trasse zehntausende Karlsruher mit Autolärm belastet. Die eigenen Wähler muss man also vor Lärm schützen, den „Badensern da drüben“ kann man dagegen neuen Lärm zumuten ...? Die Kurve selbst wird als Neubau alle modernen Lärmschutzanforderungen erfüllen müssen, für kritische Bestandsabschnitte sollte sich die Politik besser darauf konzentrieren, Lärmschutz zu fordern. Wichtig wäre auch der Ausbau des Bf. Wörth, samt Strecke bis Knielingen, und der Strecke zwischen der „Dammerstocker Kurve“ und dem Abzweig der Strecke durch den Rastatter Tunnel, damit der Zuwachs an Güterverkehr nicht zu Lasten des Öffentlichen Personennahverkehrs geht.

Heiko Jacobs

Dies ist ein Artikel der Karlsruher Zeitschrift umwelt&verkehr 1/15

Stand des Artikels: 2015! Der Inhalt des Artikels könnte nicht mehr aktuell sein, der Autor nicht mehr erreichbar o.ä. Schauen Sie auch in unseren Themen-Index.

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