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Anlässlich einer Ausstellungseröffnung im vergangenen Jahr ergab sich für mich die Gelegenheit, unsere neue Oberbürgermeisterin Frau Mergen kennen zu lernen. Ich kümmerte mich damals als PRO-BAHN-Mitglied um die verkehrliche Anbindung der Cité, ein neu entstandener großer Stadtteil, an die Innenstadt Baden-Badens. Nötig zu wissen ist, dass — abgesehen von der Buslinie 201, der Tallinie vom Bahnhof Baden-Baden durch die Innenstadt nach Lichtental — ab ca. 19.30 Uhr der gesamte Busverkehr in Baden-Baden eingestellt wird. Und das betrifft auch die Cité. Nun befinden sich dort aber auch die Volkshochschule, deren Vorträge und Fremdsprachenunterricht teilweise bis 21.30 Uhr gehen, und die Eventakademie mit Studenten. Wie sollen die nach Hause kommen? Außerdem wird dort voraussichtlich im März dieses Jahres ein Multiplex-Kino eröffnet und dafür der Kinokomplex in der Innenstadt geschlossen. Auch die Kino-Besucher müssen ja wieder in die Innenstadt, denn gerade die Jugendlichen sind meistens ohne Auto unterwegs.
Ich hoffte Frau Mergen, die aus der nahverkehrsfreundlichen Stadt Karlsruhe kommt, für diese Probleme sensibilisieren zu können. Es fand dann im November ein Treffen statt, an dem auch Wolfgang Droll, der Leiter der Verkehrsbetriebe „Baden-Baden-Linie“, teilnahm. Mir wurde da eröffnet, dass ab März dieses Jahres tagsüber ein Viertelstundentakt in die Cité gefahren werden soll bis ungefähr 20 Uhr, dann weiter bis 24 Uhr im Stundentakt. Ein Halbstundentakt bis 24 Uhr wäre zwar besser gewesen. Aber: Gut zu hören! Außerdem wird erwogen, eine Ausflugslinie — zum Scherrhof — die vor ein paar Jahren den Kürzungen zum Opfer gefallen ist, probeweise an Wochenenden wieder einzuführen!
PRO BAHN arbeitet mit anderen deutschen und französischen Organisationen zusammen am Aufbau eines grenzüberschreitenden Verkehrs in unserer Region. Dazu soll es ein sog. Weißbuch geben mit entsprechend ausgearbeiteten Vorschlägen. Ich habe mir bei dieser Gelegenheit erlaubt, je ein Vorexemplar dieses Weißbuches an die Oberbürgermeisterin und Herrn Droll von der „Baden-Baden-Linie“ zu überreichen. Meine daraus zitierte Anregung, die Buslinie 218, die von Baden-Baden nach Iffezheim/Wintersdorf fährt, über die Rheinbrücke ins Elsass bis Rœschwoog, wo sie Anschluss an die Bahnlinie nach Strasbourg und Lauterbourg hätte, zu verlängern, wurde nur mit fassungslosem Kopfschütteln und dem allzu oft gehörten Argument, wir haben dafür kein Geld, begegnet. Ich glaube, allzu lange können wir uns das aber nicht mehr leisten, wenn Europa zusammen wachsen soll.
Dies ist ein Artikel der Karlsruher Zeitschrift umwelt&verkehr 1/15
Stand des Artikels: 2015! Der Inhalt des Artikels könnte nicht mehr aktuell sein, der Autor nicht mehr erreichbar o.ä. Schauen Sie auch in unseren Themen-Index.