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Neue dreiachsige Busse -- ein Jahr in Baden-Baden

Lang und wendig -- der neue Dreiachser auf der Baden-Baden-Linie; Foto: J. Hertel

Seit nun gut einem Jahr gibt es in Baden-Baden auf der BBL -- der Baden-Baden-Linie -- vier neue Busse, die sich von den dort bisher eingesetzten Fahrzeugen um einiges unterscheiden. Fuhren bislang die üblichen 12 m langen Wagen und Gelenkbusse von Mercedes-Benz und seit ein paar Jahren auch von Neoplan, so handelt es sich bei den Neuen erstmals um 13,7m lange dreiachsige Fahrzeuge von der Firma MAN.

Ausschlaggebend für diese Anschaffung war letztendlich der Schülerverkehr. Gerade in der Mittagsspitze, aber auch morgens kam es Engpässen. Auf der Linie 214, die Baden-Baden mit Ebersteinburg und Gaggenau verbindet, lassen sich aber Gelenkbusse wegen des engen Kreisels in Ebersteinburg leider nicht einsetzen, so dass ein zusätzliches Fahrzeug eingesetzt werden musste, was beim Busverkehr ja einen weiteren Fahrer bedeutet. So wurden Versuche mit einem 13,7 m langen Prototyp gemacht, die positiv ausfielen und nach den üblichen EU-Ausschreibungsformalitäten vier Busse dieser Länge bei MAN bestellt.

Es gibt zwei Varianten, eine für den Stadtverkehr und eine für den Überlandverkehr. Die Überlandvariante hat mehr Sitzplätze und eine Gepäckablage über den hinteren Sitzreihen. Von jedem Typ wurden zwei Wagen angeschafft. Alle haben einen Sechszylinder-Dieselmotor mit einer Leistung von 228 KW, ein Automatikgetriebe mit Retarder und einen Abgasfilter (CRT-Filter). Angetrieben wird die zweite Achse (die erste Hinterachse); die erste und die dritte Achse sind Lenkachsen. Für die Busfahrer ist es eine Umstellung, da der Überhang doch erheblich länger ist als bei den zweiachsigen Fahrzeugen; sie wurden extra geschult! Die Stadtausführung hat 108 Plätze, die sich aufteilen in 48 Sitz- und 60 Stehplätze, die Überlandausführung 112 Plätze, davon 52 Sitzplätze.

Eine Bewertung der BBL Betriebsleitung nach einem Jahr Einsatz der Dreiachser fällt positiv aus: Die Erwartungen an die Fahrzeuge haben sich erfüllt. Sie tragen zu einer betriebswirtschaftlichen Verbesserung bei, so mussten auf einigen Linien z.B. keine zusätzliche Busse mehr eingesetzt werden. Und die Wagen wurden von den Fahrgästen schon aufgrund ihrer Großräumigkeit gut angenommen.

Johannes Hertel

Dies ist ein Artikel der Karlsruher Zeitschrift umwelt&verkehr 2/04

Stand des Artikels: 2004! Der Inhalt des Artikels könnte nicht mehr aktuell sein, der Autor nicht mehr erreichbar o.ä. Schauen Sie auch in unseren Themen-Index.

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