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Aktionstag gegen die Nordtangente in Neureut am 28.4.2007

Die Trasse. Alle Fotos: Aktionsbündnis
Bereits zu Beginn der Veranstaltung waren viele Bürger gekommen um sich an den Infoständen zu informieren. Dabei gab es auch Infobroschüren und Unterschriftenlisten.
In der Nähe der Kreuzung Welschneureuter Straße/Klammweg/Rembrandtstraße wurde eine Informationstafel enthüllt. Dabei berichtete der Neureuter Ortsvorsteher Jürgen Stober, dass sich der Ortschaftsrat bereits vor zwei Jahren zum wiederholten Male einstimmig gegen die Trasse ausgesprochen hat. Leider wird dieser Beschluss im Gemeinderat nicht diskutiert und bis heute.
Bei der Aktion wurde eine große Tafel mit der Aufschrift “Hier würde die geplante Nordtangente Neureut mit einem Verkehrsknoten durchschneiden” enthüllt. Die Enthüllung führten neben Neureuts Ortsvorsteher Jürgen Stober, Dr. Ulrike Fien (stellv. Vorsitz. des BV Heide), Carsten Weber (Landesnaturschutzbeauftragter), Rainer Karcher (Vorsitz. der Hardtwaldfreunde) und Ortschaftsrat Klaus Bluck auch einige Mandatsträger wie MdB Karin Binder (Die Linke), MdL Dr. Gisela Splett (Grüne) und MdL Johannes Stober (SPD) durch.

Als ein Riesenerfolg konnte die Aktion am Samstag den 28. April auf der “Drachenwiese” in Neureut bezeichnet werden. Über 1.000 interessierte Bürger waren bei den Aktionen zwischen 14 und 17 Uhr vor Ort und informierten sich über die Details der geplanten Trassenführung und die Einflüsse auf Natur, Mensch und Umwelt.

Das “Aktionsbündnis für ein lebenswertes Karlsruhe — ohne Nordtangente” hatte gemeinsam mit dem Bürgerverein Heide zum Aktionstag eingeladen.

Das Aktionsbündnis aus den Karlsruher Naturschutzverbänden, den Hardtwaldfreunden, dem Arbeitskreis Nordtangente, Bürgerinitiativen aus Neureut, Knielingen und Hagsfeld sowie vielen Helfern aus den benachbarten Bürgervereinen, dem Schwarzwaldverein und dem Roten Kreuz unterstützte die Aktion tatkräftig. Auch die Pfälzer Bürgerinitiativen waren gekommen um zu dokumentieren, dass auch die Pfälzer keine Nordtangente mit zusätzlicher Rheinbrücke möchten.

Ein Teil der Trasse von etwa 1.500 Metern wurde von den Helfern mit Trassierband, Transparenten, Infotafeln und großen Ballonen markiert (Bild unten). In Zelten und an verschiedenen Ständen wurde ausführlich über die Details und den Verlauf informiert, siehe oberstes Bild rechts.

Die bei der Veranstaltung aufgestellte Tafel ist analog zur großen Infotafel in der Waldstadt. Klaus Bluck, Sprecher des Aktionsbündnisses, sagte dazu: Es kann nicht sein, dass eine Autobahn quer durch eine Großstadt gebaut wird, damit Schweinehälften aus Ungarn schneller nach Belgien kommen.

Die Beschlüsse des Karlsruher Gemeinderates der 80er Jahre zu einer Hängebauchlösung der Nordtangente beinhalteten weder einen Autobahnanschluss, noch eine zweite Rheinbrücke. Diese kamen erst nach und nach dazu. Die Diskussion um eine zweite Rheinbrücke entstand erst in den letzten 10 Jahren und die Aufnahme in den Flächennutzungsplan erfolgte erst im Jahre 2001, nachdem die Netzplaner des Bundes die Autobahnen angehängt haben. Erst seit diesen Beschlüssen geht es um eine durchgängige Trasse. Die Nordtangente ist nicht nur quer durch Karlsruher Wohn- und Erholungsgebiete geplant. Im Endausbau verbindet die Trasse die Bundesautobahnen A5, A8 und A65 sowie die Bundesstraßen B9, B10 und B36. Sie hat damit nicht mehr nur regionale Bedeutung, sondern wird zu einem zentralen Verbindungsglied für die europäischen Fernstraßen und verbindet Ost- mit Westeuropa. Dies ist von den Gemeinderäten in den 80ern nie so gewollt worden.

Einige offizielle Vertreter behaupten, mit dem Bau der Nordtangente würden die Südtangente und die südlichen und nördlichen Stadtteile vom Verkehr entlastet. Das Gegenteil ist der Fall: Nach den offiziellen Zahlen werden alle betroffenen Stadtteile und innerstädtischen Verkehrsachsen mit zusätzlichem Fernverkehr belastet!

Schnellstraßen ziehen Verkehr an. Somit wird Karlsruhe zu einer Drehscheibe des überregionalen und europäischen Schwerlastverkehrs. Damit wird die gesamte Stadt mit Verkehr und die nahe liegenden Wohngebiete mit Lärm, Feinstaub und Abgasen belastet.

Mit dem Argument, die bestehende Rheinbrücke müsse in einigen Jahren wegen Sanierung voll gesperrt werden, wird Angst geschürt und die Forderung nach einer zusätzlichen Rheinbrücke begründet. Tatsächlich empfehlen Sachverständige, die Sanierung der bestehenden Rheinbrücke bereits heute zu beginnen, damit keine Vollsperrung notwendig wird. Forderungen des Gemeinderates in diese Richtung werden einfach ignoriert.

Die Behauptung, wegen steigender Verkehrszahlen sei eine zweite Rheinbrücke notwendig, ist falsch. Seit Jahren stagnieren die Verkehrszahlen, und die Landes- und Bundesverkehrsministerien bestätigen bereits den Rückgang. An der offiziellen Zählstelle, der B10-Rheinquerung, wurden im Jahre 2006 im Tagesdurchschnitt ca. 1.500 Fahrzeuge weniger registriert als im Jahre 2005.

Zu einem Zeitpunkt, an dem uns die Klimaveränderung große Sorgen bereitet, kann nicht auf neue Straßen und damit mehr Verkehr gesetzt werden! Wir müssen heute Entscheidungen für die Zukunft unserer Enkel treffen. Dies erfordert Vernunft und Weitsicht und den Mut, neue Wege zu gehen!

Gastbeitrag von Klaus Bluck
Aktionsbündnis für ein lebenswertes Karlsruhe — ohne Nordtangente

E-Mail

s.a. nordtangente-karlsruhe.de

Dies ist ein Artikel der Karlsruher Zeitschrift umwelt&verkehr 2/07

Stand des Artikels: 2007! Der Inhalt des Artikels könnte nicht mehr aktuell sein, der Autor nicht mehr erreichbar o.ä. Schauen Sie auch in unseren Themen-Index.

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