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Kleinere Geschäfte wie Unverpackt-Läden brauchen in den aktuellen Krisen besonders unsere Unterstützung; Foto: Mari Däschner |
Nachdem die Corona-Krise fast schon überwunden schien, beeinträchtigt der Ukraine-Krieg mit seinen indirekten Auswirkungen weiterhin viele Bemühungen, nachhaltig zu handeln. Während früher die Kontaktbeschränkungen zu verändertem Konsum geführt haben, ist es jetzt der Kaufkraftverlust, der gerade den kleinen Geschäften zu schaffen macht. Das gilt für Bioläden, Unverpackt-Läden wie auch für konventionelle Bäcker, die gegenüber den „Ketten“ schneller unter den hohen Energie- und Rohstoffpreisen leiden. Das Problem ist vor allem, dass einmal geschlossene Geschäfte nicht einfach nach der Krise wieder geöffnet werden. Hier heißt es deshalb: Unterstützen wir diese Geschäfte, so gut wir es können.
Was den Energieverbrauch angeht, so soll jetzt tatsächlich gespart werden, wie es die BUZO schon lange allein schon aus Gründen des Klimaschutzes fordert. Doch werden dafür Kohlekraft reaktiviert und Atomstrom vielleicht bald auch wieder in Deutschland produziert. Dabei bieten gerade die erneuerbaren Energien die größte Unabhängigkeit. Deshalb sollte man gerade jetzt nicht von den Ökostrom-Anbietern zu vermeintlich günstigeren konventionellen Unternehmen wechseln.
Letztlich liegt die Hauptverantwortung sicher noch beim Staat, der die richtigen Rahmenbedingungen für die „Kleinen“ schaffen muss. Aber auch wir sind gefragt, diese nicht fallen zu lassen, sondern gerade jetzt zu unterstützen. Doch wie soll das gehen, wenn alles teuer wird? Letztlich bleibt uns dann nur, Prioritäten zu setzen: Jetzt die Gelegenheit ergreifen, das teure Auto durch Carsharing zu ersetzen und weiterhin lieber in der Region statt im Ausland Urlaub zu machen. Auch der eigene Gemüsegarten oder die Streuobstwiese helfen, Kosten zu sparen und können gleichzeitig Spaß und Bewegung bringen. Oder wie wäre es wenigstens mal eine Zeitlang nur Secondhand-Kleidung zu kaufen und ganz auf unnötige Neuanschaffungen zu verzichten? Es gibt viele Beispiele für solche kostensparende persönliche Entscheidungen, die zugleich nachhaltig sind. Lasst uns mit Fantasie der Krise trotzen!
Dies ist ein Artikel der Karlsruher Zeitschrift umwelt&verkehr 2/22
Stand des Artikels: 2022! Der Inhalt des Artikels könnte nicht mehr aktuell sein, der Autor nicht mehr erreichbar o.ä. Schauen Sie auch in unseren Themen-Index.