Achtung! umwelt & verkehr ist Ende Aug./Anf. Sept. '24 umgezogen! Sollte etwas noch nicht funtionieren: Bitte melden!
Aktionstage Bienen — Wespen — Hornissen
|
Der gemeinsame Infostand zum Thema war stets gut besucht.
Foto: M. Geiges |
Am 2. und 3. September informierten das Umweltamt der Stadt Karlsruhe, die Arbeitsgemeinschaft Umweltbildung (ARUM), der Bienenzüchterverein Karlsruhe e.V., die Branddirektion Karlsruhe und das Umweltzentrum Karlsruhe zusammen mit den Wohnumfeldberatern (WUBs) über Hautflügler wie Bienen, Wespen und Hornissen. Am großen, auf der Kaiserstraße sowie auf dem Stephanplatz zentral platzierten Infostand gab es viel zu sehen (Honigbienen “in Aktion”, Wespen- und Hornissennester, Exponate von Wildbienen aller Art u.v.m.) und zu erfahren, z.B. über:
|
Eine Baumhöhle als natürlicher Niststandort der Hornisse.
Foto: U. Ratzel |
Hornissen
- nützliche Insekten, die ihren Nachwuchs mit tierischer Nahrung (z.B. Raupen) füttern
-
gehen dem Menschen grundsätzlich aus dem Weg und stechen nur bei akuter Bedrohung; ihr Stich ist entgegen alter Vorurteile ebensowenig gefährlich wie der von Bienen oder Wespen (ausgenommen Personen mit spezieller Allergie, für die ein Stich von Biene, Wespe oder Hornisse bereits tödlich enden kann)
-
ihre Völker sterben zum Herbst ab, lediglich junge Königinnen überwintern und gründen im nächsten Jahr an anderer Stelle einen neuen Staat (alte Nester werden grundsätzlich nicht wiederbesiedelt!)
-
genießen nach dem Naturschutzgesetz einen besonderen Schutz, dürfen daher nicht verfolgt, sondern nur nach behördlicher Genehmigung umgesiedelt werden. Dies übernehmen in Karlsruhe speziell ausgebildete Fachleute kostenlos! Ansprechpartner für Karlsruhe ist Herr Bergs von der Branddirektion, Tel. 133-3750.
|
Feldwespen werden nie lästig: Sie gehen dem Menschen aus dem Weg und bilden nur kleine Nester mit max. 30 Tieren. Foto: M. Ratzel |
Wespen
-
von etlichen sozial lebenden und bei uns vorkommenden Wespenarten sind nur zwei Arten dem Menschen “lästig”: Die Deutsche Wespe und die Gemeine Wespe. In Einzelfällen, z.B. wenn ein Nest dieser Arten unmittelbar über einer Haustür erbaut wird, kann es sinnvoll und notwendig sein, etwas zu unternehmen. In den meisten Fällen kann man sich aber mit den Tieren arrangieren, da sich das Problem im Herbst mit dem Absterben des Volkes ganz von alleine behebt
-
alle Arten sind auch für uns Menschen nützlich, Ihre Larven füttern sie mit Insekten
-
auch ihre Völker sterben im Herbst ab, besiedeln ihr Nest im Folgejahr also nicht mehr
|
“Biene” ist nicht gleich “Biene”: Das Bild zeigt ein Pärchen der Mauerbiene, einer solitär lebenden Wildbiene, die Nisthilfen meist umgehend besiedelt. Foto: M. Ratzel
|
Honigbienen
-
nur die Honigbiene überwintert als individuenreiches Volk
-
das Volk beherbergt im Winter bis zu 15.000, im Sommer bis zu 80.000 Tiere
-
produzieren aus Blütennektar (Blütenhonig) oder Honigtau (Tannenhonig) den Honig, ein einzigartiges Naturprodukt, das ohne energieaufwendige Verarbeitungsschritte entsteht.
-
Ein einziges Gramm Honig erfordert 8.000 bis 10.000 Blütenbesuche!
Wildbienen
“Biene” ist nicht gleich “Biene”! Die meisten Menschen assoziieren mit dem Begriff “Biene” lediglich die sozial lebende Honigbiene des Imkers. Doch weit gefehlt:
-
In Deutschland gibt es aber rund 500 wildlebende Bienenarten, darunter sozial lebende (im Volk lebende Arten, etwa Hummeln), schmarotzende Arten (Eiablage erfolgt in die Nester anderer Wildbienen) sowie “Einsiedlerbienen”. Bei letzteren lebt jedes Weibchen für sich (keine Staatenbildung!), und sorgt ganz alleine für den Bau von Brutkammern, das Sammeln von Nahrung und die Eiablage. Diese Arten lassen sich besonders leicht mit Nisthilfen fördern und beobachten. Sie eignen sich daher sehr gut dazu, Kinder für die Natur zu begeistern!
-
Als Bestäuber sind neben der Honigbiene die anderen Wildbienen von ganz erheblicher Bedeutung, da etliche Arten z.B. bereits bei sehr viel tieferen Temperaturen ausfliegen als die Honigbiene und so in Kaltwetterperioden etwa die Befruchtung der Obstbaumblüten sichern.
Die Aktion kam ausgesprochen gut bei den Passanten an. Bei Fragen zum Thema, insbesondere zum Schutz der Wildbienen sowie nach den richtigen Ansprechpartnern beraten wir Sie gerne!
Margarete Ratzel
Dies ist ein Artikel der Karlsruher Zeitschrift umwelt&verkehr 3/04
Stand des Artikels: 2004! Der Inhalt des Artikels könnte nicht mehr aktuell sein, der Autor nicht mehr erreichbar o.ä. Schauen Sie auch in unseren Themen-Index.
Diskussionen