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Mit Pflanzenöl noch umweltfreundlicher: Neuer Regio-Shuttle in Gammertingen
Foto: HzL

Kaltgepresst und spurtstark: Pflanzenöl treibt moderne Triebwagen an

Die Hohenzollerische Landesbahn AG, kurz HzL, eine Tochter der landeseigenen Südwestdeutschen Eisenbahngesellschaft (SWEG), hat seit kurzem eine Besonderheit aufzuweisen: Einer von zwei neuen Triebwagen vom Typ Regio-Shuttle wird mit Rapsöl angetrieben. Diese Neuerung und den Ersatz alter Schienenbusse feierte die HzL mit einem großen Bahnhofsfest in Gammertingen am Sonntag, den 25.09.2005.

Der Triebwagen ist zukünftig auf der HzL-Stammstrecke zwischen Hechingen und Sigmaringen in der Schwäbischen Alb, aber auch auf DB-Strecken bis Tübingen anzutreffen. Damit der nachwachsende, aber etwas zähere Treibstoff keine Schäden am Motor verursacht, sind Umbauten am sonst mit Diesel betriebenen Serienfahrzeug nötig. In Zusammenarbeit mit der Universität Karlsruhe wird u.a. das Einspritzverfahren modifiziert. Das Innenministerium Baden-Württemberg fördert den Pilotversuch. Der ehemalige Umwelt- und Verkehrsminister des Landes Stefan Mappus ist überzeugt, dass sich diese Form des umweltfreundlichen und wirtschaftlichen Antriebs “schneller durchsetzen werde, als manche denken”.

Damit aber nicht genug! Die SWEG betreibt auch im badischen Lahr zwei Linienbusse mit Rapsöl. Vorteile sind weniger Schadstoffe und geringere Kosten. So kostet der Liter Rapsöl derzeit mindestens 20 Cent weniger als ein Liter Diesel. Die Umwelt freut besonders, dass das CO2, das ausgestoßen wird, vorher beim Anbau der Rapspflanzen aus der Luft gewonnen wurde. Durch die Verbrennung entsteht somit kein zusätzliches CO2.

Absoluter Vorreiter bei der Verwendung von Rapsöl als Treibstoff von Bahnfahrzeugen ist übrigens die Prignitzer Eisenbahn-Gesellschaft PEG mit Sitz im Nordwesten von Berlin. Sie lies bereits im Jahr 2000 die alten Schienenbusse der Bahn mit Pflanzenöl fahren und zog eine positive Bilanz. So wurden dann auch die modernen Regio-Shuttle auf Pflanzenöl umgestellt. Der Duft nach Pommes Frites an Stelle des Gestanks von Dieselabgasen am Bahnsteig steht hier für praktizierten Umweltschutz.

Johannes Meister

Dies ist ein Artikel der Karlsruher Zeitschrift umwelt&verkehr 3/05

Stand des Artikels: 2005! Der Inhalt des Artikels könnte nicht mehr aktuell sein, der Autor nicht mehr erreichbar o.ä. Schauen Sie auch in unseren Themen-Index.

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