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Stadtbahn S51 vor KA Hbf; Foto: Uwe Haack |
Eine kleine Revolution fand am 12. Dezember 2010 für die Anbindung Karlsruhes mit der Pfalz statt. Und sie betraf längst nicht nur die neue Stadtbahn nach Germersheim, die am Vortag ihren Betrieb aufnahm. Nicht zu übersehen war auch, dass die Regionalbahnlinie aus Neustadt seit dem Fahrplanwechsel mit neuen „Talent“-Triebwagen bedient wird und damit deutlich moderner und pünktlicher daher kommt. Daneben bietet der neue Fahrplan drei werktägliche Direktverbindungen nach Annweiler am Trifels genauso wie zusätzliche Züge, die am späten Abend noch Fahrgäste nach Landau und Neustadt bringen. Währenddessen schreitet der Umbau des Bahnhofs Landau voran. Mit Kandel und Wörth sollen anschließend zwei weitere Haltepunkte neu gestaltet werden.
Im Vordergrund stand allerdings die Eröffnung der Stadtbahnlinie von Karlsruhe nach Germersheim. Eine knapp 30 km lange Strecke zwischen Wörth und Germersheim wurde zu diesem Zweck elektrifiziert. Sechs neue Haltepunkte wurden gebaut. In Germersheim rückt die Stadtbahn näher an die Innenstadt heran. Die AVG, die damit den ersten größeren Schritt über den Rhein schafft, erwartet eine Vervierfachung der Fahrgastzahlen gegenüber der alten Regionalbahnlinie schon im ersten Betriebsjahr von 2.500 auf 10.000 Personen. Dazu könnten dann auch neue Triebwagen beitragen, die bestellt, aber noch nicht ausgeliefert sind. Deutliche Anlaufschwierigkeiten in den ersten Wochen sollten sich verringern, sobald in Wörth die letzte fehlende Weichenstellung gebaut ist.
Ausbaumöglichkeiten für die Zeit danach bietet die neue Stadtbahnlinie allemal. Am Wochenende fährt die Stadtbahn zunächst „nur“ im Stundentakt. Montags bis freitags wird sie zu verkehrsstarken Zeiten auf der pfälzischen Teilstrecke durch einzelne Regionalbahnen verstärkt bzw. wird als Ringlinie über zwei unterschiedliche Trassen Richtung Karlsruhe Innenstadt verdoppelt. Der Fahrplan sorgt dann allerdings für die eine oder andere Verwirrung. Die S51 fährt über die DB-Strecke und Bahnhofsvorplatz zum Marktplatz, während die S52 der Trasse der S5 über Entenfang und Kaiserallee folgt. Die neue S51 ist insbesondere für diejenigen Fahrgäste interessant, die von Karlsruhe noch weiter möchten. Sie verkürzt die Wartezeiten zum Fernverkehr am Karlsruher Hauptbahnhof gegenüber der Regionalbahnverbindung deutlich. Auch Knielinger und Mühlburger könnten davon profitieren. Wäre da nicht der kleine Schönheitsfehler, dass gerade zu den fernverkehrsstärksten Zeiten am Freitagnachmittag die S51 nur eingeschränkt und am Sonntag überhaupt nicht verkehrt und der Regionalexpress dann wieder ohne Halt durch beide Ortsteile braust.
Pfalzfahrer, die über das Tarifgebiet des KVV hinaus wollen, sollten wissen, dass das Rheinland-Pfalz-Ticket bereits ab Karlsruhe Hbf gilt — und zwar sowohl für die DB-Strecke nach Wörth als auch für die Strecke über Graben-Neudorf nach Mannheim und Ludwigshafen. Nach Rheinland-Pfalz „eingemeindet“ wurden — jedenfalls für den Geltungsbereich des Tickets — nicht nur Karlsruhe, sondern das komplette Saarland. Dessen Preisstaffelung wurde geändert und richtet sich jetzt nach der Anzahl der Reisenden. Ein Einzelreisender zahlt 21 €, jede weitere Person zusätzlich 3 €, bei maximaler Gruppenstärke von 5 Personen also 33 €.
bahn.de/rheinland-pfalz-ticket
Dies ist ein Artikel der Karlsruher Zeitschrift umwelt&verkehr 1/11
Stand des Artikels: 2011! Der Inhalt des Artikels könnte nicht mehr aktuell sein, der Autor nicht mehr erreichbar o.ä. Schauen Sie auch in unseren Themen-Index.