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Viele Linien der neuen U-Bahn bieten Direktverbindungen in die City, aber eben nicht alle. Wer im Bereich der Karlstraße oder in der Südstadt im Einzugsgebiet der Rüppurrer Straße wohnt, hat keine Möglichkeit umsteigefrei zum Marktplatz zu kommen. Die Bahnen aus der Karlstraße biegen alle am Europaplatz in Richtung Westen zum Mühlburger Tor ab und die Bahnen aus der Rüppurer Straße/Fritz-Erler-Straße biegen am Kronenplatz in Richtung Osten zum Durlacher Tor ab. Wer zum Marktplatz, also zum Stadtzentrum will, muss von der Straßenbahn in die U-Bahn umsteigen. Das ist unattraktiv, weil die Umsteigewege lang sind und außerdem viel Zeit verloren geht.
Dies gilt wahrscheinlich auch für die Bewohner der Waldstadt, von Rintheim und für die Nordstadtbewohner, denn es ist zu befürchten, dass diese Stadtteile keinen Anschluss an den Tunnel bekommen werden.
Das heißt, dass die Straßenbahn in der Kaiserstraße die ideale Ergänzung zur U-Bahn ist, denn was die U-Bahn nicht verbindet, wird durch die Straßenbahn verknüpft. Und außerdem bleibt die stark frequentierte zentrale Haltestelle Herrenstraße erhalten.
Die Organisationen sind sich einig, dass eine straßenbahnfreie Fußgängerzone, so zeigen Beispiele aus anderen Städten, abends veröden und sich zu einem Brennpunkt sozialer Probleme entwickeln könnte. Die Straßenbahn würde dem entgegenwirken. Und tagsüber sind Flanieren und Kaffeetrinken in der Kaiserstraße trotzdem möglich, denn zwei Linien stören nicht. Die positiven Folgen wären, dass nicht nur ÖPNV-Nutzer, sondern auch die Bewohner und der Handel profitieren würden.
Nach Fertigstellung des Projektes werden sich die Kosten auf über eine Milliarde Euro summieren. Da muss es doch möglich sein für alle Fahrgäste ein optimales Angebot zu schaffen.
Grafik: Gerhard Stolz |
Dies ist ein Artikel der Karlsruher Zeitschrift umwelt&verkehr 1/16
Stand des Artikels: 2016! Der Inhalt des Artikels könnte nicht mehr aktuell sein, der Autor nicht mehr erreichbar o.ä. Schauen Sie auch in unseren Themen-Index.