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Am 25. Januar 2024 trafen sich 8 Mitglieder von Pro Bahn mit Vertretern der Geschäftsführung von VBK, AVG und KVV in den Räumen der Verkehrsbetriebe in der Tullastraße zu einem intensiven Austausch. Der Geschäftsführer Dr. Pischon wurde dabei von vier weiteren Mitarbeitenden aus den drei Unternehmen unterstützt. Vorab hatte Pro Bahn einen großen Katalog an Themen und Fragen erstellt und eingereicht, die im Laufe der zweistündigen Veranstaltung auch alle besprochen wurden. Die Fülle der besprochenen Themen würde den Rahmen dieses Berichtes sprengen, so dass ich hier einzelne Punkte herausgreifen möchte, die mir besonders interessant erschienen.
Beim Thema der geplanten zahlreichen eventuell anstehenden Infrastrukturmaßnahmen erfolgt aktuell eine Priorisierung, die noch nicht abgeschlossen ist. Ein erstes zentrales Projekt ist hier auf jeden Fall die Umgestaltung des Vorplatzes des Karlsruher Hauptbahnhofes. Hierzu hat Pro Bahn auch einen eigenen Flyer mit Ideen und Vorschlägen erarbeitet, der bei dieser Gelegenheit übergeben wurde.
Es wurde intensiv über Netzergänzungen und Ausbauten an verschiedenen Stellen des KVV-Netzes und auch darüber hinaus diskutiert.
Ein von Pro Bahn angeregter Ausbau der Haltestelle Hübschstraße über die geplante Haltestellenlänge hinaus, um zukünftig auch einen Halt von Doppeltraktionen zu ermöglichen, wurde für nicht umsetzbar erklärt. Der geringe Abstand der Querstraßen in diesem Abschnitt ließe das nicht zu.
Das von verschiedenen Kritikern des Projektes Turmbergbahn vorgebrachte Argument einer massiven Kostensteigerung wurde zurückgewiesen. Die Kosten seien festgeschrieben und Steigerungen kämen nur über die vereinbarte sogenannte Indexierung zustande. Das heißt, nur zeitliche Verzögerungen führten zu fest vereinbarten prozentualen Erhöhungen im Rahmen der Inflation. Im Übrigen begründet nur die Verlängerung der Turmbergbahn eine Zuschussfähigkeit. Bei einer immer wieder ins Spiel gebrachten Bestandssanierung gibt es keine Zuschüsse. Diese wäre im Endeffekt damit teurer als die geplante Verlängerung.
Zur Sprache kamen auch die Zuständigkeiten innerhalb des KVV. Dieser ist nur für das Marketing zuständig, die einzelnen Verkehrsunternehmen dann in der Folge für den Ticketverkauf über die verschiedenen Verkaufskanäle. Das führt dazu, dass selbst die Tickets von Unternehmen zu Unternehmen unterschiedlich aussehen und auf unterschiedlichen Wegen erworben werden können. Eine weitere Konsequenz daraus ist, dass der von Pro Bahn geforderte Verkauf von undatierten Tickets an Automaten von jedem Unternehmen einzeln beschlossen werden müsste. Bei den VBK ist nach einem negativen Aufsichtsratsbeschluss unter den aktuellen politischen Rahmenbedingungen keine Möglichkeit hierfür. Pro Bahn würde eine Zentralisierung und Vereinheitlichung innerhalb des KVV befürworten. Dies ist aber aktuell vom KVV nicht angedacht.
Des Weiteren wurden noch die Themen Fahrgastinformation, Komfort der Fahrzeuge, Verzögerung durch Ampelschaltungen und auch die allgemeine wirtschaftliche Situation von VBK, AVG und KVV besprochen.
Interessant war noch, dass man sich mit dem Thema autonomes Fahren intensiv beschäftigt. Die aktuell in Bestellung befindlichen neuen Fahrzeuge werden auch so gebaut, dass eine nachträgliche Ausrüstung für autonomen Betrieb möglich ist.
Viele Themen konnten in Anbetracht der Zeit leider nur angerissen werden und einige Informationen wurden dann im Nachgang noch schriftlich nachgeliefert.
Insgesamt war es ein wertvoller Austausch, der zu einem späteren Zeitpunkt auch fortgesetzt werden sollte.