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Bildmontage Haltestelle |
Die neuen Märkte auf dem Metz-Areal neben ProMarkt und Praktiker an der Vogesenbrücke wachsen deutlich sichtbar in die Höhe. Aber wie sieht die verkehrliche Erschließung des Areals aus? Nun, auch da sieht man gerade Bauarbeiten: Man erweitert die zweite Zufahrt zum Gelände. Das wars. Der sicher zunehmende Autoverkehr fließt weiterhin zur Hälfte durch die nördliche Ecke Grünwinkels. Und wie kommt man ohne Auto hin?
Die nächsten Halte der Bahn, Entenfang und Eckener Straße, liegen ca. 900 m auseinander, die Märkte liegen exakt dazwischen! 800 bis 900 m Weg sind es so ohne Trampelpfad (s.u.) zur Tram. Der Bus hält etwas näher, aber fährt deutlich seltener und die meisten müssen dann umsteigen.
Und wenn man doch vom Entenfang rüber läuft oder mit dem Rad aus der Stadt kommt, dann steht man vor der Wahl, entweder einen Umweg zu nehmen, der 2x den Kfz-Verkehr kreuzt, oder den direkten Trampelpfad zu benutzen, der sich im Laufe der Jahre gebildet hat. Dieser zeigt übrigens vorzüglich, dass jetzt schon ein Bedarf vorhanden ist, die Märkte nichtmotorisiert zu erreichen. Bei schlechtem Wetter ist der Pfad aber nicht ganz ungefährlich, ich selbst kam schon mehrfach ins Schlittern.
Aber auch wenn man die Märkte mal links liegen lässt: Wer die Strecke über die Vogesenbrücke radeln will, merkt, dass sie nicht unbedingt neuzeitlichen Anforderungen an eine Radverkehrsführung entspricht. Eine Rampe ist für Räder unzumutbar steil, mit Anhänger selbst schiebend kaum zu bewältigen. Und es ist für Autofahrer, die über diese Brücke fahren, angesichts des großzügigen Ausbaus ziemlich verlockend, viel zu schnell die Brücke runter zu fahren und so zu schnell auf die Kreuzung zuzufahren. Nicht ganz ungefährlich.
Es besteht also mehrfacher Handlungsbedarf, deswegen tritt der VCD nun an Gemeinderats-Fraktionen, Stadtverwaltung und VBK mit dem Vorschlag heran, dort eine zusätzliche Haltestelle einzurichten:
Eine Haltestelle dort läge knapp 500 m von den anderen entfernt, ein übliches Maß in der Stadt. Es liegen nicht nur die Märkte in der Nähe, sondern auch der nördliche Teil Grünwinkels wäre im Einzugsgebiet der neuen Haltestelle, eine deutliche Angebotsverbesserung gegenüber den heutigen Bussen. Auch die Badisch Bühn, an vielen Abenden das Ziel hunderter Besucher, liegt im Einzugsgebiet. Die Haltestelle wäre also ganztägig gut ausgelastet. Es entstünde zudem eine weiterer rollstuhlgerechter Haltepunkt im städtischen Netz.
Als Nebeneffekt könnte man den anderen Verkehr neu ordnen. Die notwendige Ampel zur Querung der Straße und die Verschwenkung hätten eine entschleunigende Wirkung. Außerdem könnte der Verkehr zu den Märkten mit dieser Ampel direkt dorthin geführt werden, ohne Umweg durch Grünwinkel. Auch könnte man in diesem Zusammenhang dem Radverkehr Radspuren auf der Brücke selbst einrichten anstelle der Berg- und Talfahrt. Natürlich würde auch der Trampelpfad zum richtigen Weg ausgebaut.
Zwischen den beiden Fixpunkten Vogesenbrücke und der Zufahrt auf der Nordwestseite passt von der Länge her eine typische 80 m lange Haltestelle genau rein. Die heutigen separaten Ausfädelspuren entfallen teilweise, um die nötige Breite zu erhalten (s. großes Bild), was aber die Leistungsfähigkeit der weiter gut ausgebauten Straße kaum beeinträchtigen dürfte.
Und die Kosten? Vermutlich ein einstelliger Millionenbetrag. Der Löwenanteil dabei geht zu Lasten der Tram, d.h. der Gesamtbetrag ist (analog zur Kombilösung) als ÖV-Maßnahme mit 85% bezuschussbar. Wenige 100.000 Euro wären der städtische Anteil. Die ALDI-Zufahrt Neureut-Heide, die geplante Nordtangentenfinanzierung oder auch der WalMart-Bus sind Beispiele, dass Betriebe durchaus bereit sind, in Verkehrsanbindungen zu investieren. Vielleicht wäre eine Beteiligung auch hier möglich, wenn die Stadt diese sinnvolle Maßnahme nicht alleine finanzieren kann.
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Dies ist ein Artikel der Karlsruher Zeitschrift umwelt&verkehr 2/03
Stand des Artikels: 2003! Der Inhalt des Artikels könnte nicht mehr aktuell sein, der Autor nicht mehr erreichbar o.ä. Schauen Sie auch in unseren Themen-Index.