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Verkehrsentwicklungsplan (VEP) Karlsruhe

Karlsruhe erstellt seit Mitte '08 einen neuen Verkehrsentwicklungsplan als Teil des Masterplans 2015. „Generalverkehrspläne“ haben aber Tradition. Der letzte von '82 ist aber alles andere als aktuell. Auch der Flächennutzungsplan als letzte große auch verkehrliche Planung liegt schon 10 Jahre zurück.

Anders als bisher werden auch die Bürger am VEP beteiligt, später direkt, derzeit „nur“ über Gruppen (Verkehrsdienstleister, -erzeuger, -teilnehmer, Wirtschaft, Region, Umwelt- und Verkehrsverbände (incl. BUZO, PRO BAHN, VCD)), ergänzt durch Stadt und Politik. Drei Büros aus Südhessen organisieren und planen den VEP. Der Ablauf ähnelt anderen Beteiligungsverfahren mit Vorträgen und Kleingruppen, die Ideen entwickeln.

Nach einem ersten Treffen mit eher allgemeinerer Ideensammlung und dem zweiten, das sich speziell dem Lärmaktionsplan widmete, wurde beim dritten im März die Zustandsanalyse vorgestellt. Aus Analyse und Vorschlägen der Gruppen werden bis Juli drei Szenarien entwickelt, die unterschiedliche Lösungswege für Verkehrsprobleme aufzeigen und miteinander vergleichen sollen.

Für den VCD ist der VEP mehrfach interessant: Es geht um einen vernünftigen Ausgleich verschiedener Verkehrsarten. Das ist DAS Thema des VCD als verkehrsmittelübergreifender Verband. Außerdem wird beim VEP der Verkehr stadtweit analysiert. Solche Daten sind natürlich auch für die Arbeit des VCD sehr interessant. Natürlich ist es auch sehr wichtig, die Standpunkte aus der Sicht der umweltbewussten Verkehrsteilnehmer frühzeitig in solche Prozesse einzubringen. Umso weniger muss man vielleicht später aus unserer Sicht falsche Entwicklungen mühsam „reparieren“.

Die Analyse erbrachte das, was aufmerksame Beobachter wie wir schon intuitiv wussten: Topographie (eben) und Geschichte (großzügige Hauptstr.) bevorzugen Karlsruhe und man stand immer zum ÖV. Daher geht es allen Verkehrsarten vergleichsweise gut. Vom ÖV unserer Güte kann man anderswo nur träumen, ebenso von Reisezeitverlusten im Autoverkehr der Berufszeit von nur 5 Minuten (nur 1x 10 min, allenfalls überraschend: dies nicht auf Rheinbrücke oder Reinhold-Frank-Str., sondern auf der L 605 zwischen A 5 und Brauerstr.). Und diese „Engpässe“ haben als Regulativ für den Stadtverkehr einen positiven Effekt: die Staus bleiben am Rand der Stadt. Wäre der Stau weg, käme es zudem zu unerwünschten Verlagerungen ÖV?MIV. Parkplätze gibt es in der City auch genug. Verbesserungspotential scheint es nur im Detail zu geben (bspw. ÖV in den Randbereichen der Stadt), wobei es für uns nicht viel Neues gibt, da vieles schon auf unserer Agenda steht.

Resumee für uns: Es gibt keinen wirklichen Handlungsbedarf für den Ausbau der Straßen! Und man hat noch genug Luft für Verlagerungen auf den Umweltverbund, auch wenn andere beteiligte Gruppen das natürlich anders sehen. Aber wir können guter Hoffnung sein, dass die Fachplaner das Richtige vorschlagen.

Heiko Jacobs

VEP auf der Stadtseite

Dies ist ein Artikel der Karlsruher Zeitschrift umwelt&verkehr 2/09

Stand des Artikels: 2009! Der Inhalt des Artikels könnte nicht mehr aktuell sein, der Autor nicht mehr erreichbar o.ä. Schauen Sie auch in unseren Themen-Index.

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