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Pfarrer Thomas Ehret und Amelie unterstützen mit den übrigen 39 Ministranten der Pfarrei Christkönig die Aktion. Sie finanzieren aus eigener Tasche gemeinsam 6.000 neue Bäume, die von den Partnern von Plant-for-the-Planet gepflanzt werden; Foto: Markus Müller |
Mehr als 50 Tote, 1.500 zerstörte Häuser und Hunderttausende, die evakuiert werden mussten. Die Bilanz des Jahrhunderthochwassers auf dem Balkan im Mai 2014 stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest. Der Südwesten Englands und Teile von Wales standen im Januar und Februar wochenlang unter Wasser. Im Mai und Juni 2013 überschwemmte ein Jahrhunderthochwasser große Teile Mitteleuropas. Das letzte Jahrhunderthochwasser lag zu diesem Zeitpunkt noch keine 11 Jahre zurück. Die Maßnahmen, die man seit 2002 gegen das Hochwasser ergriffen hatte, zeigten die zu erwartenden Wirkungen. Orte, die neue Deiche angelegt und alte erhöht hatten, blieben von den Fluten verschont. Die neuen und höheren Deiche gingen allerdings zu Lasten der Unterlieger. Dort kam das Wasser schneller und noch in größeren Mengen an. Im Ergebnis wurden die Probleme damit vielerorts nicht gelöst, sondern nur verlagert.
Die Kosten des Hochwassers sind enorm. Allein der von Bundesregierung und Bundesländern nach der Flut 2013 aufgelegte Hilfsfonds zur Schadensbeseitigung umfasst 8 Milliarden. Die Ausgaben für die Bekämpfung der Flut sind dort nicht enthalten. Und viele Schäden werden auch nicht ersetzt. Dennoch hat sich auch nach dieser Flutkatastrophe immer noch nicht die Erkenntnis durchgesetzt, dass effektiver Hochwasserschutz letztlich nur beschränkt durch Deiche zu gewährleisten ist. Schon die Wiedergewinnung von Retentionsräumen hat sich in den letzten Jahren vielerorts als schwierig erwiesen. Die Konsequenzen aus den ständig zunehmenden Hochwassern müssten allerdings viel weitreichender sein. Dass man dafür den Klimawandel endlich ernst nehmen müsste, wird von der Politik und der Öffentlichkeit weitestgehend ignoriert. Stattdessen hat der CO2-Austoß in Deutschland 2013 wieder deutlich zugenommen. Die Energiewende wird ausgebremst. Autos werden immer größer und der deutsche Steuerzahler subventioniert weiterhin Jahr für Jahr den Flugverkehr als das mit Abstand klimaschädlichste Verkehrsmittel mit zweistelligen Milliardenbeträgen.
Doch wo die Politik und die Erwachsenen versagen, nehmen Kinder und Jugendliche den Klimaschutz selbst in die Hand. Ihr Motto: „Während andere diskutieren, pflanzen wir Bäume“. Die Initiative dazu ging 2007 vom damals 9-jährigen Felix Finkbeiner aus. Als er ein Referat über die Klimakrise halten musste, forderte er anschließend seine Schulfreunde und später alle Kinder der Welt auf, in jedem Land der Erde eine Million Bäume zu pflanzen. Mittlerweile sind die Ziele weit höher gesteckt. Jeder Mensch weltweit soll 150 Bäume pflanzen. 1.000 Milliarden Bäume sollen so bis 2020 zur Bindung des Kohlendioxids beitragen. Das „Pflanzen“ wird dabei einfach gemacht. Für jeden gespendeten Euro pflanzt die von Kindern und Jugendlichen selbst geführte Organisation Plant for the Planet einen Baum irgendwo in der Welt. Doch die jungen Aktivisten fassen durchaus auch selbst mit an. Im vergangenen Jahr pflanzte eine Gruppe Rüppurrer Ministranten im Wald von Hohenwettersbach 51 Bäume. Es folgten eine Fahrrad-Aktion „2 Pedale = 1 Baum“ und beim Gemeindefest ein vegetarisches Essensangebot, mit dessen Erlös weitere Bäume finanziert wurden. Gleichzeitig informierten die „Minis“ über den Zusammenhang zwischen Fleischkonsum und Klimawandel. Weitere Aktionen sind in Vorbereitung. Die „eigenen“ 150 Bäume für jeden wollen die jungen Aktiven übrigens vom eigenen Taschengeld finanzieren. Da sollten wir Erwachsene nicht nachstehen.
Siehe auch: plant-for-the-planet.org
www.mm65.de/mini/plant.html
Dies ist ein Artikel der Karlsruher Zeitschrift umwelt&verkehr 2/14
Stand des Artikels: 2014! Der Inhalt des Artikels könnte nicht mehr aktuell sein, der Autor nicht mehr erreichbar o.ä. Schauen Sie auch in unseren Themen-Index.