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Fehlplanung Passagehof

Es könnte einer der schönsten Plätze in Karlsruhe sein, der Passagehof: Kino, reichlich Außengastronomie unter hohen Bäumen, von den Haltestellen Europaplatz und Herrenstraße nur wenige hundert Meter entfernt und mit der Kaiserstraße durch die, wenn auch etwas herabgekommene, historische Kaiserpassage verbunden, die zum Zeitpunkt ihrer Eröffnung im 19. Jahrhundert eine Attraktion in Karlsruhe und darüber hinaus war.

Wären da nicht die Autos und Motorräder, die einem zur Mittagszeit ständig quasi über den Teller fahren und abends auch außerhalb der zugelassenen Stellplätze und ungeachtet der offiziellen Begrenzung auf Anwohnerparken alles zustellen. Aus irgendwelchen Gründen zudem besonders beliebt bei Zeitgenossen, die mit übermotorisierten und vermeintlich sogar manipulierten Fahrzeugen unterwegs sind, und sich gerne zum Protzen zeigen und hören lassen (sog. Auto- bzw. Motorradposer), sehr zum Leidwesen der Restaurantgäste, Anwohner und arbeitenden Bevölkerung. Offenbar kann man nirgends in der Innenstadt so gut die Mitmenschen mit Motorgeheul quälen wie auf der Route Karl-, Wald-, Akademiestr., Passagehof, usw.

Bedingt wird dieses Verkehrsaufkommen allerdings auch durch die Verkehrsleitung. Denn motorisiert ist der Passagehof legal nur durch die westliche Akademiestraße erreichbar. Die ist jedoch so unglücklich gestaltet, dass der motorisierte Verkehr von der Karlstraße in eine Sackgasse geleitet wird. Während Radfahrer gegen die Einbahnstraße nach Osten weiterfahren dürfen, wird der restliche Verkehr zwingend durch den Passagehof geführt. Dass er zugleich als Zufahrt zu einem Parkhaus wenige hundert Meter weiter dient, darf man auch nicht gerade als glückliche Entscheidung ansehen.

Der Passagehof hätte sicherlich mehr verdient als knatternde und parkende Autos und Motorräder. Darauf wollen wir anlässlich des weltweiten Parking Days am 15.9.2017 hinweisen, nachmittags zwischen 14 und 20 Uhr. Der Parking Day findet jedes Jahr am dritten Freitag im September statt. Er will kreativ zeigen, dass man wertvolle Fläche vielfach wesentlich besser nutzen kann als als Parkfläche. Wer mitmachen möchte, möge sich an karlsruhe@vcd.org wenden oder einfach vorbei kommen.

Reiner Neises

Dies ist ein Artikel der Karlsruher Zeitschrift umwelt&verkehr 2/17

Stand des Artikels: 2017! Der Inhalt des Artikels könnte nicht mehr aktuell sein, der Autor nicht mehr erreichbar o.ä. Schauen Sie auch in unseren Themen-Index.

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