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Biodiversität in unserer Umgebung

Blütenreiche Wiesen — schön und vielfältig
Wildpflanzen wachsen im naturnahen Garten und bieten Insekten Nahrung.
Schutzgebiete wie das Naturschutzgebiet „Alter Flugplatz“ sichern selten gewordene Lebensräume;
Streuobstbestände mit alten morschen Bäumen sind ein Eldorado für die Artenvielfalt;   Alle Fotos: Mari Däschner
Moore: Ökosystemleistungen von unschätzbarem Wert

Klimaschutz und Erhalt der Biodiversität sind die zwei großen aktuellen Herausforderungen. Beim Klimaschutz besteht ja ein recht einfacher Zusammenhang von Ursache und Wirkung: CO2 und andere Treibhausgase in der Atmosphäre führen zu einer Erwärmung der Erde. Die Abhilfe ist klar: eine Reduzierung der Emissionen dieser Gase wirkt dagegen. Doch leider motiviert dies oft nicht zu konkretem Handeln, da die durch eigenes Tun erzeugten Treibhausgase im globalem Maßstab nur ein kleiner Anteil sind. Da ist es einfacher mit dem Finger auf die anderen zu zeigen. (Natürlich hält die Autorin jedes eigene Handeln für sehr wichtig, auch wegen des Vorbildes).

Bei der Biodiversität gibt es keinen so direkten kausalen Zusammenhang. Die Natur ist ein ganz vielfältiges, komplexes Ökosystem mit Abermilliarden Individuen, Viren, Bakterien, Pilzen, Insekten, Pflanzen, Tieren, Menschen um nur Einige zu nennen. Ein vielfältiges System, das tolle Anpassungsfähigkeiten hat, aber auch bei Ausfall kleiner Teile in Richtungen kippen kann, die für uns Menschen fatale Folgen haben. Die Erhaltung der biologischen Vielfalt ist für unser Überleben essentiell. Laufend entstehen neue Arten und es verschwinden Arten. Aber die Zerstörung von Lebensräumen durch uns Menschen beschleunigt das Verschwinden von Arten in höchst gefährlichem Maße. Die gute Nachricht ist: Jeder kleinste Beitrag ist hier direkt hilfreich. Ein naturnaher Garten, ein Balkon mit insektenfreundlicher Bepflanzung machen schon einen Unterschied, jedes Individuum, das dort seinen Lebensraum findet, zählt.

Dies ersetzt nicht die erforderlichen politischen Maßnahmen: Umkehr in der Landwirtschaft in Richtung ökologischer, kleinräumigerer Wirtschaftsweise, Ausweisung von geschützten Naturflächen, sparsamer Umgang mit bebauten Flächen, weniger Versiegelung durch weiteren Straßenbau und sparsame Ausweisung von Bebauungsgebieten. Nach den Beschlüssen der UN-Biodiversitätskonferenz COP-15 — 2022 in Montreal — müssen mindestens 30 % der Landes- und Meeresflächen bis 2030 unter wirksamen Schutz gestellt werden! Da ist nicht nur in Deutschland viel zu tun. Der geplante Neubau eines Amazon-Logistikzentrums in Bietigheim geht in die falsche Richtung, und dies ist nur ein Beispiel von vielen.

Trotzdem macht es Spaß, sich an den Fortschritten im Kleinen zu erfreuen. Das neue Mähkonzept in Karlsruhe macht es möglich, Wildpflanzen vom Aussprießen im Frühling über schöne Blüten mit summenden Bienen bis zu den Samenständen mit pickenden Vögeln zu beobachten. Oder auf dem eigenen Balkon sitzen und sich am Leben in den Blumenkästen erfreuen. Oder Heuschrecken und andere Insekten auf dem Gelände des alten Flugplatzes entdecken, während oben ein Milan kreist.

Ute Rieger

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