Mit dem Hinweis nach Bayern, das „fetischhafte Wurstgefresse“ sei „keine Politik“, hat Robert Habeck sich (vorerst) aus der großen Politik verabschiedet. Unrecht hat er. Denn erstens postet Markus Söder keineswegs nur Wurst. Zum zweiten ist es ganz und gar nicht egal, was wir essen, und für die gerade etwas in Vergessenheit geratenen wichtigsten Themen Klimawandel und Artensterben von höchster Relevanz. Und schließlich ist es von zentraler Bedeutung, um den Verbrennermotor und deren darbenden Produzenten zu retten. Zwar ist das Festhalten an diesem Antrieb ähnlich fossil wie der Treibstoff, der dabei bislang verbrannt wurde. Aber wenn überhaupt geht es nur mit alternativen Kraftstoffen aus möglichst vielen Abfällen. Und dafür gilt: Bitte so viel essen wie möglich!
Bedauerlicherweise kommt (auch bayerisches) Freibier ganz überwiegend in flüssiger Form wieder aus dem menschlichen Körper heraus und ist daher zur Rettung des Fossilmobils kaum nutzbar. Ganz anders sieht es hingegen mit Pommes Frites aus, die nicht nur aus einer reichhaltigen Frucht mit reichlich Stärke gemacht werden, vegetarisch und sogar vegan sind. Sie dürfen auch noch bei der Zubereitung in heißem Fett schwimmen, das regelmäßig ausgetauscht und entsorgt werden muss. Und zur Herstellung „alternativer“ Kraftstoffe ist es so wertvoll, dass ranziges Frittierfett durchaus schon zum lohnenden Diebesgut geworden ist.
In diesem Sinne fordern wir „Freipommes für alle!“ und wünschen allen eine spannende Lektüre.
Mari Däschner
Holger Heidt
Heiko Jacobs
Reiner Neises
Ute Rieger