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Foto: Uwe Haack |
Eigentlich hatte eine Mehrheit aus CDU, SPD und FDP bereits als Sparmaßnahme die Abschaffung von Call-a-Bike zum Ende des Jahres beschlossen. Aber inzwischen ist das revidiert, Call-a-Bike bleibt und wird ausgebaut. Was ist da passiert?
Tatsächlich war der Zuschussbedarf bisher sehr hoch: Pro Jahr musste die Stadtverwaltung 150.000 € für das Leihradsystem bezahlen. Jede Fahrt wurde so 2007 mit 8 €, 2009 mit 5 € bezuschusst — die Zahl der NutzerInnen war gestiegen. Ab 2011 soll der Zuschuss nur noch 90.000 € jährlich betragen. Gerade für Auswärtige, die am Bahnhof ankommen, sind die Leihfahrräder eine gute Ergänzung zu Bahnen und Bussen. Dass trotzdem der Geldhahn abgedreht werden sollte, hat zu einem großen Echo in der Fachwelt geführt. Schließlich will Karlsruhe die Fahrradhauptstadt Süddeutschlands werden — oder doch nur in Sonntagsreden?
Dann warf der Verleiher ein zusätzliches Bonbon in die Waagschale: Bisher war die Abmeldung ein großer Kritikpunkt, weil man per Handy den Standort des Fahrrads durchgeben musste. Wer dabei etwas falsch machte, bekam anschließend eine saftige Rechnung für eine sehr lange Ausleihzeit. Die Leihräder sollen deshalb nun mit GPS/GSM ausgerüstet werden. Dadurch ist die Rückgabe des Fahrrads durch einen simplen Knopfdruck möglich, weil das Fahrrad seine Position selbst an die Zentrale meldet. Außerdem sollen einige Terminals als Stationen aufgestellt werden, an denen man sich generell für Call-a-Bike anmelden und auch ein Fahrrad ausleihen kann, ohne auf ein Handy angewiesen zu sein. Beides wird als Pilotversuch je zur Hälfte vom Verkehrsministerium und von DB-Rent bezahlt, so dass die Stadt Karlsruhe nicht belastet wird. Dem haben dann alle Fraktionen zugestimmt, so dass es zunächst für zwei Jahre zu diesen Konditionen weitergeht.
Dies ist ein Artikel der Karlsruher Zeitschrift umwelt&verkehr 3/10
Stand des Artikels: 2010! Der Inhalt des Artikels könnte nicht mehr aktuell sein, der Autor nicht mehr erreichbar o.ä. Schauen Sie auch in unseren Themen-Index.