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Stuttgart (pb) — PRO BAHN schaltet sich in die Diskussionen über die Neubaustrecken (NBS) in Baden-Württemberg ein. Zur Finanzierung aller Vorhaben fordert der unabhängige Fahrgastverband, eine PKW-Maut einzuführen. PRO BAHN wendet sich dagegen, einzelne Regionen im Land gegeneinander auszuspielen.
„Wir brauchen die NBS nach Ulm mit anschließender Elektrifizierung der Südbahn an den Bodensee“, sagte Stefan Buhl, der Landesvorsitzende von PRO BAHN. Denn damit würde der ganze Südosten des Landes aus dem Verkehrsschatten geholt. Unstreitig ist auch, dass der Ausbau der Rheintalbahn, der Gäubahn und der Strecke Mannheim—Frankfurt/Main für das ganze Land hilfreich wäre. „Wir wollen alle diese Projekte — ohne Kompromiss“. PRO BAHN profiliert sich somit als die Lobby des Schienenverkehrs. „In den Diskussionen der letzten Wochen ging der Konsens unter, dass doch eine überwiegende Mehrheit der Bürger einen massiven Ausbau der Schiene will“, so Buhl.
Zur Finanzierung schlägt PRO BAHN eine PKW-Maut vor. „Das wäre ein fairer Ausgleich zwischen den Verkehrssystemen“, betonte Buhl. „Wir wollen das Augenmerk darauf richten, dass trotz aller Diskussion um S21 letztlich die Schiene massiv gefördert werden muss.“ Nicht nur die regelmäßigen Baukostensteigerungen bei Bahnprojekten in ganz Deutschland, sondern auch die systematische Unterfinanzierung des Schienenverkehrs durch den Bund erzwingen jetzt die Mautdiskussion. Die Folgen der Unterfinanzierung sind auch im Land erheblich: Streit zwischen den Regionen um Schienenprojekte, ICE-Pannen, zu wenig Ersatzzüge bei Zugpannen, Abzug der ICE von der Gäubahn, Ausbaustopp im Regionalverkehr wegen fehlenden Regionalisierungsmitteln.
Im Zuge der hitzigen Diskussionen um Stuttgart 21 entstand eine Diskussion über die Kosten diverser Schienenprojekte im Land. War es bisher immer Konsens auch bei den S21-Gegnern, dass die Neubaustrecke Wendlingen—Ulm begrüßt wird, scheint auch diese letzte Kompromisslinie aufzubrechen. Gleichzeitig werden Diskussionen geschürt, ob einzelne Projekte im Land sich gegenseitig blockieren. Der Landesverband von PRO BAHN will diese Diskussion versachlichen. PRO BAHN positioniert sich als eindeutige Lobby für den Schienenverkehr.
PM PRO BAHN Ba-Wü, Sept. 2010
Dies ist ein Artikel der Karlsruher Zeitschrift umwelt&verkehr 3/10
Stand des Artikels: 2010! Der Inhalt des Artikels könnte nicht mehr aktuell sein, der Autor nicht mehr erreichbar o.ä. Schauen Sie auch in unseren Themen-Index.