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Hier ging's los: Bahnhof Bretten; Foto: Uwe Haack / Passantin

Bretten — Kein Paradies für Radfahrer

Am 2. Oktober 2012 fand im Rahmen des monatlichen Aktiventreffens eine Exkursion in Bretten statt, um sich vor Ort ein Bild vom Zustand des Radwegenetzes zu machen. Damit wurde auch der Vorstandsbeschluss umgesetzt, einmal jährlich ein Treffen im Einzugsgebiet des Kreisverbandes durchzuführen. Nach Ettlingen und Bruchsal war nun Bretten an der Reihe, wo unser aktives Mitglied Erich Fey beheimatet und als Alltagsradfahrer mit den Gegebenheiten dort bestens vertraut ist. Mit kleiner Verspätung, die Karlsruher VCD-ler sind mit dem S4-Sprinter angereist, begann die Führung am Bahnhof. Externe Teilnehmer waren zwei engagierte Damen von den Grünen und ein ADFC-Mitglied, die alle über die Terminankündigung in der örtlichen Presse (Brettener Woche, BNN Bretten) zu uns gestoßen waren. Außerdem begleitete uns eine Redakteurin der BNN. 15 Stationen wurden zu Fuß begangen, die Erich Fey ausgewählt, fachkundig dokumentiert und kommentiert hat. Was wir dort gezeigt bekamen, hat die Karlsruher dann doch in Erstaunen versetzt und Aha-Effekte bei den Brettenern ausgelöst.

Der Fahrradverkehr hat hier praktisch keine Bedeutung, erfährt wenig Förderung, er ist im wahrsten Wortsinn eine Randerscheinung. Die Straße gehört uneingeschränkt den Autos. Selbst neu angelegte Radwege sind nicht praxistauglich, sind gefährlich und wegen der Breitenunterschreitung nicht legal. So ist auch die Verkehrsführung an einigen Stellen rätselhaft, zum Teil völlig unvollständig. Gleiches trifft auf die Beschilderung zu. Fahrradfahren in Bretten ist teils gefährlich, teils legal nicht möglich. Ein klares Konzept fehlt, vieles ist Stückwerk. Es besteht akuter Handlungsbedarf, offenbar aber wenig Interesse, etwas zu ändern. Selbst der für den Fahrradverkehr zuständige Mitarbeiter der Stadt Bretten wollte sich an unserem Rundgang nicht beteiligen. (K)ein Trost für die Brettener RadfahrerInnen — in vielen anderen Städten ist es auch nicht besser. Dennoch, Fahrradfahren liegt im Trend, der Verkehrsanteil der Radfahrer wächst und wird auch zukünftig steigen. Die Städte und Gemeinden täten gut daran, schon heute auf diese Entwicklung zu reagieren.

Uwe Haack

Dies ist ein Artikel der Karlsruher Zeitschrift umwelt&verkehr 3/12

Stand des Artikels: 2012! Der Inhalt des Artikels könnte nicht mehr aktuell sein, der Autor nicht mehr erreichbar o.ä. Schauen Sie auch in unseren Themen-Index.

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