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Fächergärtner am Schlachthof; Foto: Mari Däschner

Fahrradtour zu den Fächergärten

Das Wetter spielt schon mal mit am 22. Juni 2016: Am ersten richtig sommerlichen Tag im Jahr treffen sich Neugierige beim Bahnhof Grötzingen zur lange geplanten BUZO-Tour zu den Standorten der Fächergärtner. Mit den Fahrrädern besucht die achtköpfige Gruppe als erstes den Grezzoplatz in Grötzingen, wo Ute, die seit Gründung des „Grezzogartens“ 2015 aktiv gärtnert, bereits wartet. Sie zeigt uns die schönen Hochbeete aus Holz, in denen Kartoffeln, Tomaten, Kräuter und anderes Essbares gedeihen. Ganz im Sinne der historischen Gemeindeflächen nutzt die Gruppe „Neue Allmende“ den öffentlich zugänglichen Platz als Gemeinschaftsgarten und setzt sich in Projekten und Arbeitsgruppen für Nachhaltigkeit in Grötzingen ein. Auch die Kooperation mit der SoLaWi-Gruppe „GutesGemüse“ aus Weingarten und die Mitnutzung eines Ackerstückes am Rand des Dorfes zeigen, dass die Gruppenmitglieder sich den Themen Regionalität, Ressourcenschonung und Erhaltung von Natur und Land(wirt)schaft verschrieben haben. Am Grezzoplatz ist dank der gärtnerischen Aktivitäten und dem Bau einer Natursteinmauer inzwischen ein idyllischer und angenehmer Ort entstanden.

An Wiesen und Wald vorbei geht es weiter mit den Fahrrädern Richtung Karlsruher Oststadt. Dort treffen die Teilnehmer der Tour unweit des ehemaligen Schlachthofgeländes auf einige Marstallgärtner, der bislang größten Gruppe der Fächergärtner. Auf den selbst gebauten Palettensitzmöbeln lassen wir uns zunächst zum Plaudern nieder und nehmen gerne die angebotenen erfrischenden Getränke und leckeren Knabbereien an. Der seit 2013 begärtnerte Marstallgarten kann sich wirklich sehen lassen: Mit viel Einsatz haben die Aktiven hier zahlreiche Hochbeete aus Holz und Weidenruten erschaffen, in denen jetzt eine unglaubliche Vielfalt an Gemüse, Kräutern und Wildpflanzen gedeiht. Überall summt es, Beerensträucher und kleine Bäumchen bieten Früchte und zwischen den Beeten entfalten alle möglichen Wildblumen ihre Blütenpracht. Auf Randsteinen und Totholzstücken sonnen sich Eidechsen, und mit etwas Glück können Besucher im Marstallgarten Stieglitze und andere Vogelarten beobachten. Es ist ganz offensichtlich, dass die gärtnerischen Aktivitäten zur Erhöhung der Artenvielfalt und zur deutlichen Aufwertung des Standortes an der Gebäuderückseite der Hochschule für Musik geführt haben. So verwundert es auch nicht, dass Hobbyimkerin Katrin in der Nähe der Marstallbeete gerne Honigbienen ansiedeln möchte. Katrin nutzt die Gelegenheit unseres Besuches und stellt die Idee der gemeinschaftlichen Bienenhaltung an einem öffentlichen Ort wie diesem kurz vor. Es soll der Startschuss für eine wunderbare Zusammenarbeit im Projekt „Beete & Bienen“ werden. Aber dazu an anderer Stelle mehr ...

Um zum nächsten Fächergärtner-Standort zu gelangen, muss die Gruppe nur wenige Minuten radeln: Der Kronenplatz ist erst seit April diesen Jahres ins Visier einer Gärtnergruppe geraten, die sich seitdem um ein großes mit Stein eingefasstes Hochbeet kümmert. Das Beet fristete bisher in der Südostecke des unteren Platzes und durch Bauzäune verborgen eher ein Schattendasein und war in der Vergangenheit stark verwildert und vermüllt. In kurzer Zeit hat die Gruppe um Nadine das hässliche Gestrüpp in ein Beet verwandelt, das inzwischen zu einer bunt blühenden Oase herangewachsen ist. Der ansonsten recht unattraktive Kronenplatz hat wenigstens an dieser Stelle eine deutliche Aufwertung erfahren. Die sich als „Stadtgärtner“ bezeichnende Gruppe hat noch viel vor, denn drei weitere Beete derselben Größe reihen sich an das erste Beet und warten auf Pflege und neue Pflanzen. Die ursprüngliche Idee, hauptsächlich Essbares wachsen zu lassen, konnte leider bisher nicht verwirklicht werden, da zahlreiche Stadttauben den Platz bevölkern und ausgerechnet die über den Beeten angebrachten Rankgerüste als bevorzugten Sitz- und Kotplatz auserkoren haben.

Die Fahrradgruppe rollt zum vorletzten Etappenziel nach Westen. Beim Budoclub gärtnern Fächergärtner auch schon seit dem Projektstart 2013 in wechselnder Besetzung. Im Vergleich zu den Marstallgärtnern waren die Budogärtner schon immer eine viel kleinere Gruppe, was manchmal zu Engpässen bei der Pflege der Pflanzen führt. Die Beete, die beiderseits eines gut frequentierten Gehweges liegen, liefern dennoch mit vielen genügsamen Ringelblumen und auch einigen Kulturpflanzen sowohl Futter für das Auge als auch essbare Erträge. Wolfgang und Kristof, die schon länger bei der Gruppe sind, freuen sich daher, dass ein Teilnehmer der Fahrradtour spontan die Budogärtner verstärken will.

Für die letzte Station der Exkursion fahren wir noch weiter westlich und besuchen eine Brachfläche in Mühlburg. In einer Vertiefung nahe der Sonnenstraße gelegen öffnet sich das ehemalige Gelände einer Gärtnerei und lässt uns von einer künftigen Nutzung als „Sonnengarten“ träumen. Auf der großen Fläche könnte ein neue Gruppe einen prächtigen Garten anlegen, wenn es denn Interessenten gäbe ...! Es gibt sicher noch weiteres Potenzial für Fächergärten in Karlsruhe. Wer sich hierbei im eigenen Stadtteil engagieren möchte oder geeignete Standorte kennt, kann sich gerne bei der BUZO melden.

Mari Däschner

Dies ist ein Artikel der Karlsruher Zeitschrift umwelt&verkehr 3/16

Stand des Artikels: 2016! Der Inhalt des Artikels könnte nicht mehr aktuell sein, der Autor nicht mehr erreichbar o.ä. Schauen Sie auch in unseren Themen-Index.

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