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Wie Perlen an einer Schnur liegen viele Gewerbegebiete Karlsruhes am Bahnhalbring incl. der AVG-Güterstrecke Neureut — Mühlburg, nur fehlen Linien darauf und ... |
... Verknüpfungen mit anderen, bspw. Hardecksiedlung. |
Wie Perlen an einer Schnur liegen in Karlsruhe viele Gewerbegebiete am Bahnhalbring rund um die Stadt, hier der Anfang des AVG-Gleises bei Mühlburg mit Siemens im Hintergrund. Es folgen die Gebiete Schoemperlen- und Gablonzer Straße, Daimlerstraße, Husarenlager, Weißenburger Straße und ganz im Norden das KIT Nord, ex Forschungszentrum, dazwischen noch die Wohngebiete Neureut und Eggenstein-Leopoldshafen. |
In die andere Richtung auf DB-Gleisen geht es vorbei an Rheinhafen, Grünwinkel, Karlsruhe-West mit List- und Hardeckstr. und Bannwaldallee, Hardecksiedlung, Unterweingartenfeld, Großoberfeld, Bulach, Hbf, Ottostr., Durlach, Breit, Roßweid, Storrenacker. Auch Ettlingen-West und Raffinerie liegen an der Schiene.
Fotos/Bildtexte: Heiko Jacobs |
Der in den vergangenen Jahren in mehreren Foren entworfene Verkehrsentwicklungsplan für Karlsruhe (Nähere Infos: www.karlsruhe.de/b3/verkehr/verkehrsentwicklung.de) enthält einige diskussionswürdige Aspekte, ist allerdings, so die Meinung von Pro Bahn, als Absichtserklärung für eine verkehrsfreundliche Zukunft Karlsruhes zu allgemein gehalten, und damit ist die verkehrspolitische Wende weit entfernt. Für Pro Bahn muss die Zielvorgabe sein, den Individualverkehr deutlich zu verringern, denn nur dadurch lässt sich die Lebensqualität in der Stadt für alle Bewohner und damit auch für alle Verkehrsteilnehmer verbessern. Fußgänger, Radfahrer und ÖV-Nutzer leiden ganz besonders unter der starken Dominanz des motorisierten Individualverkehrs. Gelingen würde dies am besten durch Verlagerungen auf den Umweltverbund. Die größten Anstrengungen müssen im Bereich des ÖV unternommen werden, was allen Bewohnern zugute kommt, nicht nur den Autofahrern. Durch Erweiterung und Verbesserung des Angebotes lassen sich merkliche Umsteigezahlen erreichen. Dies haben Karlsruhe und seine Region in den vergangenen Jahren durch große Anstrengungen bei der Erweiterung des Netzes bewiesen und dabei große Erfolge erzielt. Dieses Engagement darf nicht nachlassen, sondern muss weiter gefördert werden.
Bei der Bearbeitung der einzelnen im Verkehrsentwicklungsplan vorgestellten Szenarien wird sich wohl eine große Mehrheit im Gemeinderat für Szenario 2 entscheiden, der Fahrgastverband Pro Bahn schlägt deshalb ergänzend zu Szenario 2 folgende Maßnahmen vor:
Beim betrieblichen Mobilitätsmanagement muss die Anregung zur Nutzung des ÖV im Vordergrund stehen. Wirkungsvoll wäre eine Finanzierung der Jobtickets durch den Arbeitgeber. Eine mögliche Finanzierung könnte durch eine Parkraumbewirtschaftung erleichtert werden. Die öffentliche Hand könnte mit gutem Beispiel vorangehen. Unternehmen inklusive Einzelhandel sollten bei ihren Anreiseempfehlungen unbedingt die Erreichbarkeit mit dem ÖV herausstellen. Außerdem sollten bei Bauplanungen die Anbindung an den ÖV und die fußgängerfreundliche Erreichbarkeit eine viel höhere Wichtigkeit einnehmen.
In Städten, in denen Neubürger eine Netzkarte des ÖPNV erhalten, nutzen diese den ÖPNV umso intensiver, je länger die Freifahrt gilt, auch über diese Zeit hinaus. Deshalb sollte Karlsruhe jedem Zuziehenden eine Netzkarte mit mindestens halbjähriger Geltungsdauer überreichen.
Die Diskussion um die Elektromobilität muss unbedingt auch auf den öffentlichen Verkehr ausgedehnt werden. Alle Straßen-, Stadt-, Berg- und Eisenbahnen verkehren in Karlsruhe elektrisch! Selbst Omnibusse könnten elektrisch betrieben werden, Beispiel O- bzw. Trolleybusse.
Ein wichtiges Anliegen des Fahrgastverbandes zur Steigerung der Attraktivität des Öffentlichen Verkehrs ist die Verkürzung der Reisezeiten. Folgende Maßnahmen müssen noch verstärkter umgesetzt werden:
Vorrang für Bahnen und Busse an allen Kreuzungen, möglichst ohne Geschwindigkeitsreduzierungen, durch rechtzeitige Vorrangsignalgebung.
Mehr Direktverbindungen mit Schnellbussen.
Verkürzung der Umsteigeverluste durch Optimierung der Fahrpläne.
Zusätzliche Express-S-Bahnen auf vorhandenen Gleisen zum Teil der DB: (Hochstetten) — Eggenstein — Neureut — Bhf Mühlburg — Hauptbahnhof — (Stutensee DB) und
(Albtal) — Ettlingen-Stadt — Bf Ettlingen-West — Hauptbahnhof — Pforzheim.
Diese beiden zuletzt genannten Express-S-Bahnen könnten neben der Fahrzeitersparnis auch den innerstädtischen Straßenbahnverkehr entlasten.
Bessere Anbindung abgelegener Wohnquartiere durch Quartiersbusse.
Beispiele: Rüppurr-Gartenstadt und Märchensiedlung, Bergwaldsiedlung, Durlach Basler-Tor-Straße und alle von der nächsten Haltestelle weit entfernten Wohngebiete.
Dichterer Takt und bessere Anbindung von Sport- und Freizeitanlagen.
Beispiele: Wildparkstadion und Sportstätten am Adenauerring, Sportstätte der SpVgg Durlach-Aue, zukünftiger Sportpark Durlach, Landschaftspark Rhein, Turmberg, Gut Scheibenhardt, Turmbergbad, u.v.m.
Dichterer Takt und bessere Anbindung und Verknüpfung mit dem Regionalverkehr von Gewerbegebieten. Beispiele: Rheinhafen, Killisfeld, Breit, Storrenacker u. v. m.
Echtzeitfahrpläne im Netz und fürs Handy
Verhindern des Gehwegparkens. Kein Befahren der Gehwege durch Radfahrer.
Es nützt nichts, ausreichende Gehwegbreiten anzubieten, wenn Fußgänger durch parkende Pkw behindert werden.
Verkürzung der Aufenthaltszeiten an Ampeln, besonders wenn mehrere Furten zu überqueren sind, durch kürzere Umlaufzeiten. Große Zeitverluste an genannten Kreuzungen erleiden Fußgänger bei einem relativ oft anzutreffenden 90-Sekunden-Umlauf.
Erweiterung bestehender Fußgängerzonen und evtl. Neueinrichtung von Fußgängerzonen, z. B. in den B-Zentren Durlach und Mühlburg. Ausweitung und Neueinrichtung verkehrsberuhigter Bereiche.
Dies ist ein Artikel der Karlsruher Zeitschrift umwelt&verkehr 2/12
Stand des Artikels: 2012! Der Inhalt des Artikels könnte nicht mehr aktuell sein, der Autor nicht mehr erreichbar o.ä. Schauen Sie auch in unseren Themen-Index.