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„Moderner“ Spargelanbau; Foto: Johannes Meister |
Die Tüte im Supermarkt, sie soll verschwinden. Auf deutschen und vor allem auch auf Badischen und Pfälzer Äckern gibt es dagegen mehr Kunststoff denn je. Ursache ist der wirtschaftliche Druck auf die Landwirte. Sie suchen neue Wege, ihre Produkte früher und damit mit höheren Preisen auf den Markt zu bringen. Alle anderen Wege der Effizienzsteigerung dürften in der konventionellen Landwirtschaft mittlerweile ausgeschöpft sein. Das ist aber ein Wettlauf, der die konventionelle Landwirtschaft immer weiter von ihren Wurzeln wegführt.
Beispiele in der Region sind vor allem Spargel, Gemüse aber auch Mais. Der Umfang bedeckter Böden hat Einfluss auf Energie und Wasserhaushalt der landwirtschaftlichen Flächen. Das ist natürlich gewollt, damit mehr Wasser und Wärme für die jungen Pflanzen zur Verfügung stehen, damit die Früchte der Arbeit einige Tage früher geerntet werden können. Wie nachteilig das für die Umwelt ist, kann an dieser Stelle nicht beurteilt werden. In jedem Fall werden aber jede Menge Kunststoffe benötigt. Die Folie auf Spargelfeldern kann zumindest über mehrere Jahre wiederverwendet werden, muss aber am Ende doch recycelt oder entsorgt werden. Die Verbreitung von mit Folie bedeckten Flächen ist mittlerweile so fortgeschritten, dass das Landschaftsbild stark verändert wird.
Im Maisanbau erschreckt zumindest in Einzelfällen, dass die Folie, die die junge Saat schützen soll, im Herbst nach der Ernte einfach untergepflügt wird. Diesen Eindruck bekam zumindest der Spaziergänger entlang der Felder zwischen Durlach und Grötzingen hinter dem Turmberg. Vermutlich ist die Folie biologisch abbaubar. Doch verwundert es schon, dass man im Oktober noch im großen Umfang Folienreste aus dem Boden ziehen kann. Unabhängig von der tatsächlichen Umweltbelastung entfernt sich die konventionelle Landwirtschaft immer mehr von der ursprünglichen Art der Bodenbewirtschaftung. Warum werden da nicht ähnliche Maßstäbe angesetzt wie bei der Plastiktüte im Supermarkt?
Dies ist ein Artikel der Karlsruher Zeitschrift umwelt&verkehr 3/16
Stand des Artikels: 2016! Der Inhalt des Artikels könnte nicht mehr aktuell sein, der Autor nicht mehr erreichbar o.ä. Schauen Sie auch in unseren Themen-Index.